Hotelplan will zwei Drittel der Stellen in Italien streichen

Hotelplan will zwei Drittel der Stellen in Italien streichen

Thomas Stirnimann, CEO Hotelplan Suisse und Hotelplan-Gruppe.

Zürich – Hotelplan, die Reiseanbieterin der Migros, muss das defizitäre Italiengeschäft umstrukturieren. Das Unternehmen plant deshalb, zwei Drittel der Stellen in Italien zu streichen, wie Hotelplan Berichte in den Sonntagsmedien bestätigte. Aktuell beschäftigt der Reisekonzern 300 Personen in Italien. Wie viele Stellen genau betroffen sein werden, könne man derzeit aber noch nicht sagen, sagte Hotelplan-Sprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir zu Berichten im «Sonntag» und der «SonntagsZeitung». Die Reorganisation soll im Mai abgeschlossen sein. 110 Stellen wurden schon bis Juni vergangenen Jahres abgebaut.

Das Italiengeschäft ist schon seit längerem das Sorgenkind von Hotelplan. 2011 fuhr die Einheit 6,7 Mio EUR Betriebsverlust ein – und dies bei einem Umsatz von 146,6 Mio. 2010 setzte Hotelplan in Italien noch 189 Mio EUR um und schrieb ein Minus von 1,1 Mio. Das Italiengeschäft machte 2011 rund 13% des Gesamtumsatzes aus.

«Massiver Umsatzrückgang»
Zu den Umsatzzahlen 2012 nimmt Hotelplan keine Stellung. Die Zahlen würden am 1. März präsentiert, hiess es. Allerdings bestätigt Prisca Huguenin-dit-Lenoir, dass die Einheit auch im vergangenen Geschäftsjahr einen «massiven Umsatzrückgang» hinnehmen musste.

Gemäss Aussagen des ehemaligen Hotelplan-Chef Hans Lerch im vergangenen Juni betrug das Umsatzminus bereits im ersten Halbjahr 2012 rund 20 Prozent. Trotzdem wolle Hotelplan am italienischen Geschäft festhalten, betonte Huguenin-dit-Lenoir. «Wir sind überzeugt, dass Hotelplan Italia nach dieser Restrukturierungsphase wieder zurück zur alten Stärke kommen und sich auf die Kernkompetenzen konzentrieren wird.»

Verluste
Der Konzern muss dringend wieder rentabel werden. Im vergangenen Geschäftsjahr 2010/11 (per Ende Oktober) hatte Hotelplan zum dritten Mal in Folge einen Betriebsverlust eingefahren. Das Minus von 19,4 Mio CHF war noch knapp 7 Mio grösser als 2010. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert