KOF Beschäftigungsindikator: Wenig Dynamik auf dem Arbeitsmarkt

KOF Beschäftigungsindikator: Wenig Dynamik auf dem Arbeitsmarkt

Schweizer Firmen zögern, neue Stellen zu schaffen.

Zürich – Der KOF Beschäftigungsindikator hat sich im Januar 2013 etwas verbessert. Der jüngste Wert von –2.3 Zählern deutet eine schwache Dynamik auf dem schweizerischen Arbeitsmarkt in den nächsten drei Monaten an. Zusätzliche Stellen werden bei den übrigen Dienstleistern und beiden Versicherungen aufgebaut. In den meisten übrigen Branchen ist weiterhin eher mit einem Stellenabbau zu rechnen.

Der KOF Beschäftigungsindikator liegt auch im neuen Jahr nahe bei null. Er stieg von –3.9 (revidiert von –3.4) leicht an und liegt nun bei –2.3 Punkten. Der Beschäftigungsindikator läuft der prozentualen Wachstumsrate der vollzeitäquivalenten Beschäftigung gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode mit einem Quartal voraus, was eine frühe Einschätzung der Lage auf dem Arbeitsmarkt ermöglicht. Der gegenwärtige Stand des Indikators deutet darauf hin, dass die Beschäftigungsentwicklung verglichen mit dem Vorjahresquartal in den nächsten drei Monaten stagnieren dürfte.

Unternehmen zögern Stellen zu schaffen
Der Beschäftigungsindikator wird aus Umfragen bei Schweizer Unternehmen fast aller Branchen ermittelt. Er basiert auf Angaben der Unternehmen darüber, ob sie ihren Bestand an Beschäftigten als zu gross, zu klein oder passend einschätzen und ob sie planen, Stellen in den kommenden drei Monaten auf­ oder abzubauen. Der derzeitige Stand des KOF Beschäftigungsindikators dürfte vor allem auf die grosse Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung in den wichtigsten ausländischen Abnehmermärkten zurückzuführen sein. Entsprechend zögern die Unternehmen, Stellen zu schaffen. Aller­dings stoppte der im letzten halben Jahr beobachtete Rückgang des Indikators. Hierbei dürfte eine Rolle spielen, dass die Schuldenkrise etwas in den Hintergrund getreten ist.

Ergebnisse nach Branchen
Dem über alle Branchen aggregierten Beschäftigungsindikator liegen bedeutende Unterschiede in den branchenspezifischen Indikatoren zu Grunde. So dürften im Versicherungsgewerbe und vor allem in den übrigen Dienstleistungsbetrieben weiterhin Stellen geschaffen werden. Für Arbeitnehmende im Bankensektor, im Detailhandel und im Gastgewerbe sieht die Lage hinge­gen weniger erfreulich aus. In diesen Branchen ist eher mit einem weiteren Stellenabbau zurechnen. Die Beschäftigung im Bauwesen dürfte auf hohem Niveau stabil bleiben. (KOf/mc/ps)

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