Wirtschaft schon im negativen Bereich

Wirtschaft schon im negativen Bereich

Zürich – Die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft haben sich weiter verschlechtert. Das KOF Konjunkturbarometer sank im Dezember 2011 wiederum – auf einen neuen Tiefpunkt von 0,01. Im November hatte das Barometer noch revidiert 0,34 betragen, nach 0,75 im Oktober und 1,21 im September. Das KOF geht denn auch von einer kurzen Rezession aus.

«Im Vorquartalsvergleich dürften wir uns schon im negativen Bereich befinden», sagt Michael Graff, Leiter Konjunktur KOF, am Mittwoch im Gespräch mit AWP. «Wenn wir auch unseren Konjunkturprognosen (von Mitte Dezember) glauben, dann befindet sich die Schweizer Wirtschaft in diesem und im nächsten Quartal im negativen Wachstumsbereich und das ist technisch gesehen schon eine Rezession.»

Kurze Rezession
Allerdings soll die Rezession nur kurz ausfallen. Nach jetzigem Kenntnisstand dürfte die zweite Jahreshälfte 2012 wieder etwas besser werden. Damit sollte die Rezession technisch gesehen zu Ende sein, so Graff weiter: «Es ist nur eine kurze Rezession nach unserem jetzigen Kenntnisstand.»

Tourismus und export-orientierte Wirtschaftszweige am stärksten betroffen
Von der Rezession am meisten betroffen sein werden gemäss Graff die Tourismusbranche und die export-orientierten Wirtschaftszweige wie die Maschinenindustrie bzw. alles, was Vorprodukte nach Deutschland und in die Europäische Union liefere. Die Bauindustrie habe sich bisher als sehr robust erweisen, zeige nun aber auch Bremsspuren, hiess es weiter.

Abschwächung des Frankens erwartet
Als wichtigste Einflussfaktoren für das Wachstum der Schweizer Wirtschaft nennt Graff die europäische Konjunktur und den Aussenwert des Schweizer Frankens. Dabei erwartet die KOF im kommenden Jahr eine Abschwächung des Frankens gegenüber dem Euro auf 1,30. «Wir gehen in unseren Annahmen davon aus, dass sich der Franken langsam in Richtung 1,30 zum Euro entwickelt.»

In den Mitte Dezember veröffentlichten Winterprognosen erwartet das KOF 2012 einen Anstieg des Bruttoinlandprodukts (BIP) um 0,2% und für 2013 eine Beschleunigung auf 1,9%. Noch im Herbst dieses Jahres wurde das BIP-Wachstum für 2012 auf 1,5% und für 2013 auf 2,5% geschätzt. (KOF/mc/pg)

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