Komax steigert Reingewinn 2015 leicht

Dierikon – Der Maschinenhersteller Komax ist 2015 im Kerngeschäft Wire deutlich gewachsen, der Bereich Medtech musste beim EBIT einen Verlust hinnehmen. Der Reingewinn insgesamt legte demgegenüber zu. Das Unternehmen zahlt eine höhere Dividende und rechnet für das laufende erste Semester mit einem guten Ergebnis. Der VR-Kandidatenvorschlag des Aktionärs Veraison SICAV wird abgelehnt.

Mit dem bevorstehenden Verkauf des Geschäftsbereichs Medtech will sich das Unternehmen auf das Kerngeschäft Wire konzentrieren. Hier habe die Integration der jüngst getätigten Akquisitionen und weiteres Wachstum auch ausserhalb der Automobilindustrie Priorität. «Mit den Zukäufen bieten wir Lösungen entlang der kompletten Wertschöpfungskette», sagte CEO Matijas Meyer an der Bilanzmedienkonferenz.

Der EBIT sank 2015 um 2,8% auf 46,7 Mio CHF, während der Reingewinn um 5,3% auf 29,2 Mio CHF wuchs. Gemäss den definitiven Zahlen wuchs der Umsatz um 1,4% auf 368,5 Mio CHF und der Auftragseingang um rund 20% auf 442,8 Mio.

Wire auf Wachstumskurs
Das Unternehmen ist insbesondere im grössten Bereich Wire stark gewachsen. Der Bestellungseingang erhöhte sich um 15% auf 348,4 Mio CHF und der Nettoverkaufserlös um 6,2% auf 313,3 Mio, wobei das interne Wachstum über 10% betrug. Der EBIT lag um 8,0% höher bei 59,7 Mio.

Für das anhaltende Wachstum sieht der CEO drei Gründe: Der Autoabsatz steigt weiter, und die Anzahl Kabel pro Fahrzeug steigt ebenfalls. Zudem halte der Trend zu höherer Automatisierung bei der Kabelverarbeitung an. Die verwendeten Kabel würden schon aus Gewichtsgründen immer kleiner und feiner. Zudem bekomme der Faktor Arbeit auch in Ländern wie China eine wachsende Bedeutung.

Durch die Übernahme einer Minderheitsbeteiligung an Laselec, die Akquisition der Thonauer Gruppe und die Gründung von Gesellschaften in Rumänien und Mexiko habe sich Komax Wire technologisch und geografisch weiter verstärkt. An diesem Kurs soll festgehalten werden, und die führende Position sei durch die Akquisition von Ondal Tape Processing und der Übernahme des Geschäfts der SLE Electronics auch 2016 bereits ausgebaut worden.

Der Bereich Medtech verbuchte einen stark steigenden Ordereingang um 45% auf 94,5 Mio CHF, der sich jedoch aufgrund der relativ späten Platzierung nicht beim Umsatz niederschlug. Dieser sank um 16% auf 57,7 Mio. Der EBIT lag bei -2,6 Mio nach einem positiven Ergebnis von 1,2 Mio im Vorjahr.

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 12. Mai die Ausschüttung einer auf 6,00 CHF von 5,00 CHF je Titel erhöhten Dividende vor, davon 1,50 CHF aus Kapitaleinlagereserven.

Veraison-Kandidaten abgelehnt – Stimmrechtsbeschränkung von 15%
Die Wahl der vom Aktionär Veraison SICAV vorgeschlagenen Kandidaten Andreas Herzog und Gerard van Kesteren wird abgelehnt. Mit dem Ausscheiden des früheren CEO und VRP Leo Steiner soll der VR aus dem jetzigen Präsidenten Beat Kälin und den bisherigen vier weiteren Mitgliedern bestehen.

«Wir sehen derzeit keine Gründe für eine Ausweitung des Verwaltungsrates», sagte Kälin mit Blick auf den Veraison-Vorschlag. «Gerade mit der Fokussierung auf das Kerngeschäft hat die Komplexität eher abgenommen und der Verwaltungsrat hat unserer Ansicht nach die optimale Grösse. Das Industrie-, Technologie- und Finanz-Know-How sind im Verwaltungsrat gut und ausgewogen vertreten», so der VRP weiter.

An dem Plan, die Eintragungs- und Stimmrechtsbeschränkung auf 15% von 5% zu erhöhen, wird festgehalten. Damit soll verhindert werden, dass ein Aktionär eine starke Minderheitsbeteiligung unter 33,3% erwirbt und damit faktisch die Gesellschaft beherrscht.

Gutes Ergebnis 2016 erwartet
Für das erste Semester 2016 rechnet das Management aus heutiger Sicht wiederum mit einem «guten Ergebnis». Das makroökonomische Umfeld sei unverändert von vielfältigen Unsicherheiten geprägt. Bei Wire bleibe die Nachfrage bis auf Weiteres ungebrochen stark. Bei Medtech wird damit gerechnet, dass der Nettoverkaufserlös wieder zunimmt und eine Profitabilität über dem Zielbereich erwirtschaftet werden kann. Hier werden vor dem Verkauf noch zumindest vier Monate der Komax-Bilanz zufallen.

Die Analysten werten die Zahlen als etwas unter den Erwartungen, was jedoch vor allem auf Medtech zurückgeführt wird. Die Komax-Aktien geben 1,9% auf 221,80 CHF ab, nachdem am Vortag bei 228 CHF ein Allzeithoch erreicht wurde. (awp/mc/upd/ps)

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