Künftiger Novartis-Chef will neue Technologie effizienter einsetzen

Basel – Bislang hat der angehende Novartis-Chef Vasant Narasimhan noch nicht viel Einblick in seine Pläne für seine neue Rolle im kommenden Jahr gegeben. Im Gespräch mit der «Financial Times» am Dienstag hebt der Manager nun hervor, dass er die Zukunft des Pharmaunternehmens auch in der voranschreitenden Digitalisierung sehe.

Unter Verweis auf Analystenschätzungen erklärt Narasimhan, die Kosten für die verschiedenen Versuchsreihen könnten demnach um 10 bis 25% reduziert werden, wenn digitale Technologien effizienter eingesetzt würden. Wie es in dem Bericht weiter heisst, verfügt Novartis derzeit über etwa 200 Produktkandidaten-Projekte und führt etwa 500 Studien durch. Entsprechend könnte eine stärkere Digitalisierung «einen grossen Effekt haben, wenn sie massgeschneidert eingesetzt würde», sagt er dem Blatt.

Fokussierte Partnerschaften und Übernahmen
Vor diesem Hintergrund erklärt Narasimhan, sein Fokus werde darauf liegen, stärker mit Unternehmen zusammenzuarbeiten oder solche zu übernehmen, die sich auf Gebiete wie künstliche Intelligenz und Datenanalyse spezialisiert haben. Damit folgt er dem noch-CEO Joseph Jimenez, der zuletzt ebenfalls immer wieder betont hatte, dass Novartis in diesen Bereichen nach geeigneten Ergänzungen suche.

Was seine weiteren Pläne als künftiger Chef des Pharmariesen betrifft, hält sich Narasimhan zurück. Klar ist, dass er diverse Themen auf der Agenda haben wird. Dazu gehört die Generika-Tochter Sandoz, die zuletzt mit einem anhaltenden Preisdruck zu kämpfen hatte. Aber auch die Zukunft der Augensparte Alcon und die Beteiligung am Konkurrenten Roche sind offene Fragen, auf die der Markt Antworten erhofft.

Zum Thema Preisdruck bei Sandoz hat Jimenez gerade erst ein Update gegeben. Anlässlich einer von JPMorgan angesetzten Telefonkonferenz habe Jimenez erklärt, dass er auch weiterhin in den USA mit Preisdruck rechne. Gleichzeitig habe Jimenez betont, dass die Lancierung des Biosimilars Rituxan in Europa gut verlaufe. Hier profitiere man von dem Kostendruck, dem das Gesundheitssystem ausgesetzt sei, wird der CEO in einem Analystenkommentar zitiert.

Zur Augensparte Alcon und deren Zukunft stellt Jimenez laut der JPM-Studie ein Update mit der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal im Oktober in Aussicht. Nach wie vor ziehe Novartis alle Optionen von IPO über Abspaltung bis teilweisen Verkauf in Betracht. (awp/mc/ps)

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