LafargeHolcim schliesst Konzernstandorte in Paris und Zürich

Jona – LafargeHolcim gibt seinen Konzernstandort in Paris auf und verschiebt den Schweizer Sitz von Zürich nach Zug. Damit will der Zementkonzern seine Konzernstruktur vereinfachen. Mit der Schliessung werden 200 von rund 1000 Stellen für die übergeordneten Konzernfunktionen abgebaut.

Die verbleibenden Stellen in der Schweiz werden nach Zug und nach Holderbank verlegt, wo der Schweizer Teil des Konzerns Holcim seine Wurzeln hat, wie LafargeHolcim am Freitag mitteilt. Damit bestätigen sich entsprechende Medienspekulationen vom Vortag.

Gemäss Plan sind in der Gegend Zürich und Holderbank 107 Arbeitsplätze betroffen. Der Hauptsitz bleibe weiterhin in der Schweiz, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur awp. Während der rechtliche Sitz im St. Galler Jona verbleibt, ist geplant, dass CEO Jan Jenisch künftig von Zug aus arbeitet – also in der Nähe seines alten Arbeitsortes in Baar als Sika-Konzernchef.

Den Umzug von Zürich nach Zug begründet der Sprecher mit den Räumlichkeiten. Der Standort in Zürich sei zu gross und entspreche den Ansprüchen nicht mehr. Das neue Büro in Zug erlaube eine offenere und flexiblere Arbeitsweise. In Zürich verschwinden damit alle Konzernfunktionen. In Frankreich verbleiben weiterhin einige Konzernfunktionen, diese werden nun nach Clamart im Südwesten von Paris verlegt. Dort befindet sich die Zentrale der Ländereinheit Lafarge France.

Laufende Konsultationen
Die Verlegung soll bis Ende Jahr abgeschlossen sein. Derzeit laufen noch die Konsultationsphasen mit den Personalvertretern in den beiden Ländern. Ob es einen Sozialplan gibt, ist laut dem Sprecher Teil der Gespräche. LafargeHolcim wolle die Auswirkungen auf die Mitarbeitenden so gering wie möglich halten und an den betroffenen Standorten etnsprechende Unterstützung anbieten.

Der Umbau ist keine Überraschung: Bereits im März hatte der neue LafargeHolcim-Chef Jan Jenisch angekündigt, die Standorte in Miami und Singapur zu schliessen, eine Führungsebene abzubauen und die Ländergesellschaften, die direkt an die Konzernleitung berichten, annähernd zu verdoppeln. Diese Massnahmen sind inzwischen umgesetzt.

Zudem kamen die Doppelzentralen in der Schweiz und Frankreich auf den Prüfstand. Mit den im März und nun angekündigten Sparmassnahmen sollen 400 Millionen Franken an Vertriebs- und Verwaltungskosten bis im ersten Quartal 2019 eingespart werden.

Jenisch, der den Chefposten beim Zementkonzern im letzten Oktober übernommen hatte, hat die neue Strategie 2022 im März lanciert. Mit dieser Strategie will LafargeHolcim stärker wachsen und in den lokalen Märkten durch mehr Kundennähe glänzen.

Für dieses Jahr strebt der Konzern ein Wachstum beim Nettoverkaufsertrag von 3 bis 5 Prozent an. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA auf vergleichbarer Basis soll ein Wachstum von 5 Prozent aufweisen. LafargeHolcim hat diese Prognosen Anfang Mai trotz eines schwierigen Start ins Jahr bestätigt. Im ersten Quartal litt LafargeHolcim unter dem schlechten Wetter in Nordamerika und Europa sowie schwierigen Bedingungen in einigen Märkten Asiens und Afrika. (awp/mc/ps)

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