Lindt&Sprüngli steigert Gewinnzahlen deutlich und bestätigt Ausblick

Lindt&Sprüngli steigert Gewinnzahlen deutlich und bestätigt Ausblick

(Foto: PHOTOPRESS/Chocoladefabriken Lindt & Spruengli AG)

Kilchberg – Der Premiumschokoladen-Hersteller Lindt & Sprüngli hat im ersten Halbjahr 2014 die Gewinnzahlen deutlich gesteigert. Bei einem organischen Wachstum von insgesamt über 9% hat er in allen Schlüsselmärkten Marktanteile gewonnen. Für die weitere Zukunft gibt sich das Management entsprechend optimistisch und bestätigt die langfristigen strategischen Ziele (ohne Russell Stover) für das Gesamtjahr. Die Lindt-Papiere legen deutlich zu.

Das operative Ergebnis (EBIT) von Januar bis Juni 2014 verbesserte sich um 18% auf 77,1 Mio, die entsprechende Marge um 60 Basispunkte auf 6,4%. Beim Reingewinn war das Plus 14% auf 55,8 Mio CHF. Bereits seit ein paar Wochen bekannt ist der Umsatz: Er legte insgesamt um 6% auf 1,20 Mrd CHF zu, auf organischer Basis waren es gar +9,2%. Die vorgelegten Gewinnzahlen lagen leicht über den Schätzungen.

Zusätzliche Marktanteile gewonnen
Dank einer wiederum deutlich über dem Marktdurchschnitt liegenden Umsatz- und Gewinnentwicklung im ersten Halbjahr habe man einmal mehr in allen wichtigen Märkten zusätzliche Marktanteile gewonnen und die schon führende Position im Premium-Schokoladesegment weiter ausgebaut, gibt sich Lindt in einer Mitteilung vom Dienstag erfreut.

In den meisten Ländern war den Angaben zufolge im Berichtszeitraum eine weitere leichte Verbesserung der Konjunktur festzustellen, auch im südlichen Europa gebe es Anzeichen für eine Stabilisierung. Als «grosse Herausforderung» werden derweil der starke Wettbewerbsdruck im Detailhandel, der anhaltend starke Franken sowie die Rohstoffsituation bezeichnet. Praktisch alle für den Schokoladenbereich wichtigen Rohstoffe seien teurer geworden, was auch bei Lindt zu «punktuellen Anpassungen auf ausgewählten Produkten» geführt habe.

In den europäischen Hauptmärkten Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und in der Schweiz sei die «schon starke Stellung» mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten weiter ausgebaut worden. Und auch für Italien spricht Lindt von «erfreulichen Fortschritten».

Dynamische Entwicklung beim eigenen Ladennetz
In Nordamerika erzielte der Konzern ein organisches Wachstum von fast 14% und wuchs damit weiter nicht nur deutlich schneller als der Gesamtmarkt, sondern übertraf gemäss den eigenen Angaben auch die Entwicklung im Premium-Segment. Mit der im Juli angekündigten Übernahme von Russell Stover will man den Expansionskurs zudem «zügig vorantreiben».

Der Umsatz mit dem weltweiten eigenen Ladennetz verzeichnet ebenfalls eine dynamische Entwicklung und legte im Halbjahr um über 19% zu. Mit einem Beitrag von rund 10% zum Gesamtumsatz sei die Division «Global Retail» damit eine der wichtigen Säulen des Geschäftsmodells.

Mehr Effizienz in der Produktion
Für das überdurchschnittliche Plus beim (Betriebs-)Gewinn waren laut Lindt neben dem positiven Effekt der deutlichen Volumensteigerung auch Effizienzoptimierungen in der Produktion verantwortlich. Es seien allerdings nicht nur Effizienzmassnahmen ergriffen worden, heisst es weiter, sondern auch «substantielle Investitionen» in den Ausbau des Maschinenparks getätigt worden. Und auch die Anzahl Vollzeitstellen stieg um 7% auf 8’745 Mitarbeitende. Und die Investitionen in Gebäude und Produktion sollen an allen Standorten vorangetrieben werden, wie es weiter heisst. Lindt rechnet mit einem Investitionsvolumen im laufenden Jahr von gegen 250 Mio CHF.

Ausblick für 2014 bestätigt
Für die Zukunft gibt sich Lindt entsprechend weiter optimistisch. Auf der Basis des Konsolidierungskreises per Mitte 2014, d.h. ohne Berücksichtigung der übernommenen Russell Stover, hält Lindt für das Gesamtjahr an den mittel- bis langfristigen strategischen Erfolgszielen fest und erwartet ein organisches Umsatzwachstum von 6 bis 8%. Das Wachstum werde dabei auch im zweiten Semester weitgehend über Volumensteigerungen und nur punktuell über Preiserhöhungen erzielt werden. Die Erhöhung der Betriebsgewinnmarge gegenüber dem Vorjahreswert werde sich in der Bandbreite der Zielvorgabe von 20 bis 40 Basispunkten belaufen, heisst es ausserdem.

Die Lindt-Papiere schlossen nach gemächlichem Beginn deutlich im Plus (PS: +1,6% auf 4’900 CHF; Aktie: +2,4% auf 59’000 CHF). Der PS hatte zwischenzeitlich bei 4’917 CHF gar ein neues Jahreshoch erzielt. Analysten sprachen in der Mehrheit von starken Zahlen. «Lindt hat einmal mehr geliefert», meinte man etwa bei der Bank Vontobel. (awp/mc/pg)

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