Lindt&Sprüngli in H1 mit organischem Wachstum von 8,7%

Lindt&Sprüngli in H1 mit organischem Wachstum von 8,7%

Lifestyle Produktlinie «HELLO» verzeichnet «beeindruckende Starterfolge.» (Foto: Lindt & Sprüngli / Photopress)

Kilchberg – Der Premiumschokoladen-Hersteller Lindt & Sprüngli ist im ersten Halbjahr 2013 stärker gewachsen als erwartet. Er hat vom starken US-Geschäft, aber auch von einer Erholung der europäischen Märkte profitiert. Entsprechend hat er auch die früheren Angaben zum Ausblick auf das Gesamtjahr 2013 bestätigt, wobei Lindt in Sachen EBIT-Marge gar am oberen Ende der Zielbandbreite landen will.

Der Umsatz legte in der Berichtsperiode um 9,6% auf 1,132 Mrd CHF zu, organisch waren es +8,7%, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich derweil um 42% auf 65,5 Mio, der Reingewinn um 40% auf 48,8 Mio CHF, wobei die Vorjahreszahlen zum Teil leicht revidiert (IAS 19) wurden.

Erwartungen übertroffen
Die vorgelegten Zahlen liegen vor allem bei den Gewinnzahlen relativ klar über den Erwartungen. Analysten hatten gemessen am AWP-Konsens einen Umsatz von 1,123 Mrd, einen EBIT von 58,7 Mio sowie einen Reingewinn von 44,1 Mio CHF prognostiziert. Das organische Wachstum wurde bei 7,9% gesehen. Da Lindt aufgrund des Weihnachtsgeschäftes einen Grossteil des Gewinns in der zweiten Jahreshälfte erzielt (z.B. 2012 rund 87%), hat Analysten aber vor allem die Topline (org. Wachstum) interessiert.

Starkes Wachstum in Nordamerika
Lindt & Sprüngli habe das erste Halbjahr wiederum mit einer deutlich über dem Marktdurchschnitt liegenden Umsatz- und Gewinnsteigerung abgeschlossen und die führende Position in allen wichtigen Märkten weiter ausgebaut, so die Mitteilung. Die weltweite Konjunktur habe eine leichte Verbesserung verzeichnet, parallel dazu habe sich das Währungsumfeld entspannt. Und auch das kühle und regnerische Wetter habe sich mancherorts positiv ausgewirkt.

In grössten Schokolademarkt Nordamerika erzielte Lindt den Angaben zufolge ein organisches Umsatzplus von 12,7%. Somit entwickle sich Lindt weiterhin deutlich schneller als der Gesamtschokolademarkt. An dieser Entwicklung seien sowohl Lindt USA und Kanada wie auch Ghirardelli beteiligt gewesen. Das Geschäft in den europäischen Hauptmärkten Deutschland, Frankreich und UK wie auch in der Schweiz sei ebenfalls «sehr positiv» verlaufen. Auch in Italien habe Lindt in einem rückläufigen Gesamtmarkt den Vorjahresumsatz halten könnten und damit Marktanteile gewonnen.

«Hello» mit «beeindruckendem Starterfolg»
Die Expansion der Gruppe schreite zudem weiter voran, heisst es weiter. Die vor kurzem eröffneten Tochtergesellschaften in Russland, China und Südafrika hätten die Marktbearbeitung in eigener Regie «gut gestartet». Mit einem organischen Wachstum gegenüber der Vorjahresperiode von knapp 24% auf 97,5 Mio CHF sei auch die Entwicklung der «Global Retail»-Aktivitäten «beeindruckend». Der Anteil am Gesamtumsatz beträgt inzwischen über 8%. Sehr dynamisch entwickle sich die Anzahl der neu eröffneten Boutiquen im einheitlichen Premium-Design.

Die neueste Lifestyle Produktlinie «HELLO», mit der vor allem junge und junggebliebene Schokoladeliebhaber angesprochen werden, verzeichnet laut Mitteilung «beeindruckende Starterfolge». Die Marke werde sukzessive über die kommenden 15 Monate weltweit lanciert. Aufgrund des überdurchschnittlichen Volumenwachstums würden momentan an den Hauptproduktionsstätten grosse Investitionen in die Kapazitätsausweitung getätigt.

Ziele bestätigt
Für das Gesamtjahr hält Lindt an den mittel- bis langfristigen, strategischen Zielen fest und erwartet ein organisches Umsatzwachstum von 6 bis 8%. Die Erhöhung der Betriebsgewinnmarge werde sich gegenüber dem Vorjahreswert am oberen Ende der Zielvorgabe von 20 bis 40 Basispunkten belaufen, so Lindt.

Keine News gab es zu einem von einigen Analysten erwarteten neuen Aktienrückkauf, nachdem der letzte im vergangenen Dezember abgeschlossen worden war. «Ein neuer Aktienrückkauf steht zur Diskussion. Wir haben aber noch nicht entschieden», hatte Konzernchef Ernst Tanner im März gesagt. Mit einer Netto-Liquidität per Stichtag 30.6. von 628,0 Mio CHF wäre ein neuer Rückkauf laut Analysten gut möglich. (awp/mc/pg)

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