Logitech: «Grossartiger Start ins neue Jahr»

Logitech: «Grossartiger Start ins neue Jahr»
Logitech-CEO Darrell Bracken. (Foto: Logitech)

Logitech-CEO Darrell Bracken. (Foto: Logitech)

Apples – Logitech ist besser ins Geschäftsjahr 2016/17 gestartet als selber gedacht und erhöht nun nach nur einem Quartal die Ziele für das Gesamtjahr. Die Analysten reagieren erfreut, und an der Börse springen die Papiere des Computerzubehör- und Unterhaltungselektronikherstellers auf ein neues Mehrjahreshoch.

Logitech-CEO Bracken Darrell betonte, es handle sich um eine unübliche Massnahme. «Wir erhöhen die Guidance im ersten Halbjahr normalerweise nicht», sagte er am Donnerstag gegenüber AWP. Die guten Ergebnisse im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2016/17 (per Ende Juni) hätten ihm jedoch keine Wahl gelassen. Er sprach von einem «grossartigen Start ins neue Jahr».

Die Anpassungen sind beträchtlich. Beim Umsatz wird neu im Kerngeschäft ein Plus von 8% bis 10% in Lokalwährungen angepeilt; bislang war ein Wachstum im mittleren, einstelliges Bereich angestrebt worden. Das Ziel für den EBIT (non GAAP) wurde zugleich auf 195-205 Mio von 185-200 Mio USD erhöht.

Gefragte mobile Lautsprecher
Das überraschend gute Wachstum im ersten Quartal sei breit abgestützt gewesen, hiess es weiter. Konkret nahm der Umsatz im ersten Quartal um gut 7% auf 479,9 Mio USD zu. Dieses Plus gelang, obwohl die Verkäufe aus dem tiefmargigen OEM-Geschäft (Produkte für andere Markenhersteller) wegfielen, aus dem das Unternehmen inzwischen ausgestiegen ist.

Im Kerngeschäft wuchs Logitech – absolut und zu konstanten Wechselkursen – um 13%. Laut den Angaben ist dies das stärkste Wachstum seit fünf Jahren.

Dabei entwickelten sich vor allem der Absatz von mobilen Lautsprechern (+41%) positiv, nachdem im Vorquartal noch Zweifel über die Nachhaltigkeit des Wachstums dieses Segments aufgekommen waren. «Wir gewinnen kontinuierlich Marktanteile», sagte Darrell. Für das Gesamtjahr rechnet der CEO mit einem Marktwachstum in diesem Segment von 10% bis 15%.

Glücklich mit Jaybird
Gut lief auch das Geschäft mit Gaming-Zubehör (+29%) und Audiogeräten (+24%). Letztere Kategorie profitierte auch von der Übernahme der Firma Jaybird, die auf drahtlose Kopfhörer für sportliche Aktivitäten und Fitnessarmbänder spezialisiert ist. Er sei über diese Übernahme nach wie vor sehr glücklich, sagte der CEO.

Aber auch im klassischen Geschäft mit PC-Tastaturen (+12%) und -Mäusen (unv.), das nach wie vor knapp die Hälfte zum Umsatz beisteuert, hielt sich das Unternehmen gut. Angesichts der anhaltenden Schwäche auf dem PC-Markt seien dies zufriedenstellende Ergebnisse.

Rückläufig war einzig der Umsatz mit Tablet-Zubehör (-26%). Man erwarte zwar keine baldige signifikante Erholung auf diesem Markt, arbeite aber gleichwohl an Innovationen, hielt das Unternehmen dazu fest.

Marge über den Erwartungen
Der Bruttogewinn (non GAAP) stieg um knapp 8% auf 170,9 Mio USD. Die entsprechende Marge kam damit bei 35,6% zu liegen. Somit sei ein Ziel erreicht, das ursprünglich erst für später im Jahr angepeilt wurde, hiess es dazu.

Der EBIT (Non-GAAP) stieg gleichzeitig um gut 5% auf 37,8 Mio USD, was einer Marge von 7,9% entspricht. In der Mitteilung ist von «Hedging-Gegenwind» die Rede. Dank Effizienzfortschritten, Ausgabendisziplin und einem vorteilhafteren Produktmix sei das langfristige Ziel einer Marge von 10-12% aber nach wie vor erreichbar, wurde betont. Den Reingewinn vermochte das Unternehmen auf 21,9 Mio USD fast zu verdreifachen.

Mit den Quartalszahlen hat Logitech die durchschnittlichen Schätzungen von Analysten auf allen Stufen markant übertroffen. Die Resultate wurden daher fast schon euphorisch kommentiert. Gut kamen auch die neuen Ziele an. «Die erhöhte Guidance so früh im Geschäftsjahr unterstricht die Zuversicht des Managements», schrieb zum Beispiel die Bank Vontobel.

Die Logitech-Papiere, die schon zuletzt einen guten Lauf hatten, legten am Donnerstag bis Börsenschluss um 14% auf 19,60 CHF zu und markierten zuvor bei 20,10 CHF ein neues Mehrjahreshoch. (awp/mc/pg)

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