Männer weniger selbstständig in Budgetfragen

Männer weniger selbstständig in Budgetfragen

(Foto: Robert Kneschke – Fotolia.com)

Zürich – Die Herren überlassen das Haushaltsbudget eher den Frauen als umgekehrt. Und sie planen ihre allgemeinen Ausgaben auch weniger genau. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des Internet-Vergleichsdienstes comparis.ch anlässlich des heutigen «Weltspartages». Ob ein Sparbetrag eingeplant werden kann, ist eine Frage des Einkommens.

In den letzten Monaten des Jahres häufen sich in vielen Haushalten die Ausgaben. Versicherungen verlangen die Prämien fürs neue Jahr, Weihnachtsgeschenke stehen an, der Vermieter schickt die Nebenkostenabrechnung. Inwiefern haben die Haushalte solche allgemeinen Ausgaben eingeplant? Und bleibt neben den Fixkosten ein Betrag fürs Sparen übrig? Der Internet-Vergleichsdienst hat den Umgang der Schweizer mit dem Haushaltsbudget in einer repräsentativen Umfrage untersucht. Im Auftrag von comparis.ch hat dabei das Marktforschungsinstitut Link 2249 Personen aus der ganzen Schweiz im Alter von 18 bis 74 Jahren telefonisch befragt.

Rund zwei Drittel (62 Prozent) der Schweizer Haushalte planen ihre allgemeinen Ausgaben nicht mit einem Haushaltsbudget. Bloss etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) erstellt ein Budget. Dabei handelt es sich um eine Frage des Einkommens. Von den Befragten, deren Haushaltseinkommen weniger als 3000 Franken beträgt, richten sich nämlich 49 Prozent nach einem Budget. Bei einem Einkommen von mehr als 9000 Franken sinkt dieser Anteil auf 29 Prozent. «Wer weniger Geld zur Verfügung hat, muss dieses auch bewusster einsetzen», sagt Jonas Grossniklaus von comparis.ch.

Frauen planen häufiger und detaillierter
Und wer im Haushalt ist der Finanzminister? Es ist meistens eine Finanzministerin. Die Frau ist nämlich in 35 Prozent der Haushalte, die ein Budget erstellen, alleine für die Finanzplanung zu-ständig – und der Mann bloss in 21 Prozent. Allerdings ist auch ein gemeinsames Vorgehen weit verbreitet: In 30 Prozent der Haushalte kümmern sich Mann und Frau gemeinsam um das Budget. «Die Männer sind weniger selbstständig, was das Haushaltsbudget angeht», sagt Jonas Grossniklaus. Das zeigt sich auch darin, dass sich die Männer häufiger von Mami und Papi unterstützen lassen. Bei 13 Prozent der Männer, in deren Haushalt die Ausgaben geplant werden, sind die Eltern darin involviert – und nur bei 8 Prozent der Frauen.

Die Frauen budgetieren auch genauer als die Männer – zumindest sagen sie das von sich. Denn 85 Prozent der Frauen geben an, ihr Budget werde «eher» oder «sehr genau» geplant. Bei den Männern sind es weniger, nämlich 78 Prozent.

Sparen ein wichtiger Grund fürs Budget
Wie detailliert auch immer die Planung ausfällt: Die Haushaltsbudgets dienen in erster Linie dazu, den Überblick über das Geld zu bewahren. 51 Prozent der Befragten, in deren Haushalt ein Budget erstellt wird, nennen diesen Grund. Der zweithäufigste Grund ist der Wunsch, nicht mehr Geld auszugeben, als zur Verfügung steht (41 Prozent). Bereits an dritter Stelle kommt das Sparen – entweder um Geld zur Seite zu legen (31 Prozent) oder grössere Ausgaben bezahlen zu können (26 Prozent).

Dies erklärt auch, dass in den meisten Haushalten, die ein Budget haben, ein Sparbetrag fix ein-geplant wird. In 65 Prozent der Haushalte ist das der Fall. Unter den jüngeren Personen ist das Sparbudget stärker verbreitet als unter den älteren Befragten: 74 Prozent der Befragten unter 30 Jahren planen das Sparen ein – gegenüber 68 Prozent der Personen zwischen 30 und 49 Jahren und bloss 58 Prozent der Befragten ab 50 Jahren. «Ältere besitzen bereits vieles von dem, für das Jüngere erst noch sparen müssen», sagt Jonas Grossniklaus.

Romands möchten am wenigsten sparen
Interessant ist eine Aufschlüsselung der Sparabsicht nach den Sprachregionen. Es zeigt sich, dass die Romands weniger häufig das Sparen in ihr Budget einplanen: 54 Prozent der Westschweizer, in deren Haushalt es ein Budget gibt, sagen das. Demgegenüber sind es im Tessin 67 Prozent und in der Deutschschweiz 69 Prozent. Und wie häufig bleibt am Ende tatsächlich Geld fürs Sparen übrig? Auch hier zeigen sich Unterschiede zwischen den Sprachregionen. Unabhängig davon, ob man ein Budget erstellt oder nicht, können 64 Prozent der Tessiner und 69 Prozent der Romands am Ende des Monats Geld zur Seite legen. Bei dieser Frage sticht die Deutschschweiz heraus: In 81 Prozent der Haushalte bleibt ein Betrag fürs Sparen übrig. Und das sind erfreuliche Nachrichten für den «Weltspartag». (comparis.ch/mc/pg)

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