René Kamm, CEO der MCH Group. (Foto: MCH)
Basel – Die Messebetreiberin MCH hat im ersten Semester 2013 den Betriebsertrag deutlich auf einen neuen Rekordwert gesteigert. Unter dem Strich blieb dem Unternehmen ein Reingewinn leicht unter dem hohen Vorjahresniveau. In der zweiten Jahreshälfte dürfte allerdings nicht mehr viel dazukommen. Die Gruppe rechnet 2013 mit einem Betriebsertrag leicht über dem Vorjahr und einem Reingewinn unter dem aktuellen Niveau.
Der Betriebsertrag wuchs im ersten Semester um knapp 30% auf 344,9 Mio CHF und auf Stufe EBITDA resultierte ein Zuwachs von 8,5% auf 72,4 Mio. Der EBIT stieg noch um 1,7% auf 43,1 Mio, während auf der untersten Zeile der Erfolgsrechnung ein um 4,8% tieferer Reingewinn von 37,6 Mio resultierte, schreibt MCH in einer Mitteilung.
Bereiche «Messen» und «Event Services» wachsten stark
Das grösste Geschäftsfeld «Messen» wuchs in der Berichtsperiode um rund 21% und steuerte damit rund 72% zum gesamten Betriebsertrag bei (rund 250 Mio CHF). Im Bereich «Event Services» resultierte gar ein Zuwachs um 82% auf 82,8 Mio, was einem Beitrag von 24% zum gesamten Betriebsertrag gleichkommt. Der Beitrag des Geschäfts mit Event Infrastruktur sank mit 12,6 Mio (VJ 14,3 Mio) auf 3,7%.
Das gute Resultat sei hauptsächlich auf den Erfolg der Weltmessen BASELWORLD, Art Basel in Basel und Art Basel in Hong Kong sowie einer Steigerung der Kennzahlen im Event-Services-Geschäft – insbesondere im Standbau – zurückzuführen. Im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme des neuen Hallenkomplexes in Basel kam es sowohl ertrags- wie auch aufwandsseitig zu Sondereffekten. Der Neubau eines Standes an einer Messe sei deutlich teurer, bringe aber bei der Vermittlung auch einen grösseren Umsatz mit sich, erklärte CFO Markus Haering am Dienstag im Gespräch mit AWP.
Der Betriebsaufwand stieg proportional mit dem Betriebsertrag, weshalb unter dem Strich die Veränderung zum Vorjahr gering ausfiel.
Wenig Bewegung im zweiten Halbjahr
Die Bilanzsumme sank per 30. Juni um 2,2% auf 865,9 Mio CHF. Das Umlaufvermögen liegt mit 215,7 Mio knapp 40 Mio unter dem Wert zum Jahresende 2012. Dabei schlugen Investitionen aus flüssigen Mitteln mit gut 20 Mio CHF zu Buche, die im Zusammenhang mit dem neuen Hallenkomplex in Basel sowie der Messe BASELWORLD standen. Auch transitorische Effekte spielten eine Rolle, wie CFO Haering erklärte.
Das Fremdkapital liegt dabei mit 501,5 Mio CHF ebenfalls gut 50 Mio tiefer als per Ende 2012. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten reduzierten sich dabei um mehr als 100 Mio. Diese Veränderungen würden transitorische Effekte darstellen, die für das Geschäft üblich seien, erklärte CFO Haering im Gespräch mit AWP. Die Eigenkapitalquote lag per 30. Juni bei 42,1%.
Das zweite Halbjahr dürfte deutlich schwächer ausfallen als das erste Semester. MCH rechnet für das Gesamtjahr mit einem Betriebsertrag von mehr als 400 Mio CHF bei einem Reingewinn zwischen 20,7 Mio und 27,4 Mio CHF. Dies, da das Messeprogramm der MCH Group ist im ersten Halbjahr immer viel dichter und ertragsstärker sei als im zweiten Semester. Zudem würden im zweiten Halbjahr höhere Abschreibungen und Finanzierungskosten für den Neubau in Basel anfallen. (awp/mc/pg)
