MCH mit zyklusbedingt tieferem Ergebnis im Halbjahr

MCH mit zyklusbedingt tieferem Ergebnis im Halbjahr
René Kamm, CEO MCH Group. (Foto: MCH Group)

René Kamm, CEO MCH Group. (Foto: MCH Group)

Basel – Die Messebetreiberin MCH Group hat im ersten Halbjahr 2015 vor allem zyklusbedingt gegenüber der Vorjahresperiode einen starken Rückgang des Ertrags und des Gewinns hinnehmen müssen. Während die Baumesse Swissbau jeweils nur an den geraden Jahren stattfindet, bekommen die Messeveranstaltungen auch die Frankenstärke vermehrt zu spüren.

Der Betriebsertrag der MCH Gruppe sank im Halbjahr gegenüber dem «messestarken» Vorjahr um 8,1% auf 308,5 Mio CHF. Ohne Swissbau sei das Jahr 2015 ein schwaches Messejahr, teilte die Messebetreiberin am Dienstag mit. Allerdings lag der Ertrag auch um knapp 11% unter jenem aus dem ersten Halbjahr 2013. Vor zwei Jahren hätten aussergewöhnliche Umsatzeffekte im Rahmen der ersten Baselworld im damals fertig erstellten Hallenneubau die Rechnung positiv beeinflusst, lautet die Begründung dazu.

Der Umsatzschwund macht sich auch im Betriebsergebnis bemerkbar. Der EBITDA reduzierte sich um 11% auf 84,1 Mio, er konnte aber gegenüber 2013 um 16% gesteigert werden. Im Jahr 2013 tätigte MCH grosse Investitionen in den Bau der Basler Messe. Unter dem Strich verschlechterte sich der Reingewinn zum Vorjahr um 14% auf 48,7 Mio, lag aber gegenüber 2013 mit beinahe 30% im Plus.

Das Betriebs- und auch das Reinergebnis stellen laut Mitteilung Höchstwerte für «Nicht-Swissbau-Jahre» dar, so die Mitteilung weiter. Die EBITDA- und die Gewinn-Marge von 27,3% beziehungsweise 15,8% liegen zwar ebenfalls leicht unter dem Vorjahr (EBITDA-Marge: 28,2%; Gewinn-Marge: 16,9%), jedoch deutlich über den Werten aus dem Jahr 2013 (21,0%; 10,9%).

Marktsättigung im Messebereich
Im ersten Halbjahr hat MCH insgesamt zwölf Eigenmessen durchgeführt, elf davon in Basel, Zürich und Lausanne sowie eine in Hong Kong (Art Basel). Im Weiteren seien 27 Gastmessen von verschiedenen Veranstaltern über die Bühne gegangen. An den insgesamt 39 (VJ 42) Messen nahmen rund 7’200 (8’000) ausstellende Firmen teil und die Messen wurden von 900’000 (über 1 Mio) Menschen besucht. Hinzu kommen rund 200 weitere Veranstaltungen in den Messehallen und Kongress- sowie Konferenzräumen der MCH Group sowie 750 Projekte, welche von den Event Services Gesellschaften realisiert worden seien.

Die hohe Marktsättigung, die sinkende Bedeutung des Absatzmarktes Schweiz sowie die Folgen der anhaltenden Frankenstärke gehen nicht spurlos am nationalen Messemarkt vorbei und hätten die Konsolidierungstendenzen verstärkt, heisst es. Die MCH Group selber einigte sich mit der Easyfairs Switzerland GmbH darauf, die beiden Fachmessen Pack&Move (MCH Group, Basel) und Transport&Logistics (Easyfairs, Bern) in einem neuen Konzept zusammenzuführen. Die neue Messe werde ab 2016 von Easyfairs in der Messe Zürich durchgeführt.

Ausserdem habe MCH im April entschieden, aus betriebswirtschaftlichen Gründen die Zusammenarbeit mit der Worlddidac Association zu beenden und die Organisation der beiden Bildungsplattformen Worlddidac Basel und Didacta Schweiz Basel ab Herbst 2016 nicht mehr durchzuführen. Bereits im Winter wurde aufgrund defizitärer Anlässe im Kongress- und Theaterbereich der Entscheid getroffen, den Betrieb des Congrès Beaulieu Lausanne und des Théâtre Beaulieu Lausanne aufzugeben und an andere Betreiber abzutreten.

Frankenstärke belastet
Mit Blick auf das zweite Halbjahr gibt sich die MCH Group zurückhaltend. Angesichts der saisonalen Schwankungen und der messezyklischen Einflüsse sowie der zunehmend negativen Einflüsse der Frankenstärke ziehe man keine linearen Schlüsse vom Halbjahresabschluss auf das zu erwartende Ergebnis 2015. Zahlreiche nationale Fachmessen stünden im Herbst auf dem Programm, welche die Folgen der Euro-Franken-Relation stärker zu spüren bekommen als dies bei den grossen internationalen Messen und den Publikumsmessen im Frühjahr der Fall gewesen sei.

MCH rechnet für 2015 mit einem Ertrag, der substantiell unter dem zyklusstarken Messejahr 2014 beziehungsweise dem aussergewöhnlichen Geschäftsjahr 2013 liegen wird. (awp/mc/upd/ps)

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