Micronas 2013 mit deutlich weniger Umsatz – Gewinneinbruch

Micronas 2013 mit deutlich weniger Umsatz – Gewinneinbruch

Matthias Bopp, CEO Micronas (Foto: Micronas)

Zürich – Micronas erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2013 einen konsolidierten Netto-Umsatzerlös der Micronas Gruppe CHF 151.9 Millionen, verglichen mit CHF 168.5 Millionen im Vorjahr. Im Geschäftsjahr 2012 waren noch letztmalige Umsätze mit Consumer-Produkten von CHF 5.3 Millionen enthalten. Ohne diese Consumer-Umsätze beträgt der Umsatzrückgang 6.9 Prozent. Hauptursache dafür sei die anhaltende Yen-Schwäche, schreibt das Untenrehmen in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Die Bruttomarge stellte sich dadurch im Berichtsjahr auf 32.2 Prozent des Umsatzes, verglichen mit 40.1 Prozent im Vorjahr. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung beliefen sich auf CHF 27.8 Millionen, entsprechend 18.3 Prozent des Umsatzes. Der Betriebsgewinn (EBIT) erreichte CHF 8.1 Millionen, verglichen mit CHF 24.2 Millionen im Geschäftsjahr 2012. Die EBIT-Marge reduzierte sich von 14.4 Prozent im Vorjahr auf 5.3 Prozent des Umsatzes.

Nach Finanzergebnis und Steuern resultierte für das Berichtsjahr ein Gewinn von CHF 6.6 Millionen, verglichen mit CHF 19.3 Millionen im Vorjahr, wobei im Gewinn 2012 eine Steuergutschrift in Höhe von CHF 6.2 Millionen enthalten war. Der Gewinn pro Aktie beträgt entsprechend CHF 0.23. Die flüssigen Mittel und kurzfristigen Festgeldanlagen stellten sich mit CHF 170.4 Millionen per Ende Dezember 2013 auf Vorjahresniveau ein. Mit einer Erhöhung des Eigenkapitals um 3.4 Prozent auf CHF 129.8 Millionen verbesserte sich die Eigenkapitalquote gegenüber dem Vorjahr auf 42.8 Prozent.

„Erfreulich ist, dass Micronas die Stückzahlen mit den Hall-Sensor-Produkten um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr wiederum steigern konnte“, lässt sich Heinrich W. Kreutzer, Verwaltungsratspräsident von Micronas, in der Mitteilung zitieren.

Zunehmend Fakturierung in Euro
Die im Februar 2013 angekündigten Massnahmen zur Kosteneinsparung sind erfolgreich umgesetzt worden und der Anteil der Fakturierungen an die japanischen Kunden in Euro, um die Abhängigkeit von Wechselkursveränderungen zu verringern, nimmt stetig zu. Diese Massnahmen konnten jedoch den negativen Einfluss des immer schwächer werdenden japanischen Yens auf den Geschäftsgang von Micronas nicht vollständig kompensieren.

Im Geschäftsjahr 2013 betrug der Umsatz für das Segment Automotive CHF 143.6 Millionen, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 8.5 Prozent entspricht. Letztmalige Umsatzbeiträge bei mehreren auslaufenden Dashboard-Controller-Plattformen haben dazu geführt, dass die Dashboard-Controller-Umsätze auf Vorjahresniveau gehalten werden konnten. Die im Jahr 2012 neu eingeführte Produktlinie der embedded Controller erreichte im Berichtsjahr die Millionen-Stückmarke. Der EBIT stellte sich auf CHF 9.1 Millionen, verglichen mit CHF 25.5 Millionen im Vorjahr. Die EBIT-Marge für das Geschäftsjahr 2013 beträgt 6.4 Prozent.

Deutlicher Umsatzzuwachs im Segment Industrial
Das erstmals im Geschäftsjahr 2013 ausgewiesene Segment Industrial steigerte im Geschäftsjahr 2013 den Umsatz auf CHF 8.3 Millionen. Dies entspricht einem Wachstum von 35.9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zurzeit wird der gesamte Umsatz mit den Hall-Sensor-Produktfamilien erwirtschaftet. Im Bereich Industrial wird nach wie vor intensiv in die Entwicklung und Vermarktung der mySENS-Technologie investiert, was zu einem leicht negativen Betriebsergebnis von CHF -1.1 Millionen führte. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Betriebsverlust jedoch mehr als halbiert.

Mit dem Gassensor-Produktportfolio, basierend auf der mySENS-Technologie, adressiert Micronas vor allem den Markt für Brandmelder, wo bereits Kooperationen mit diversen Leitkunden bestehen. Die mySENS-Technologie erlaubt es, kleinere Brandmelder mit einer erhöhten Fehlalarmsicherheit gegenüber den heutigen Systemen anzubieten. Die Markteinführung solcher neuartiger Brandmelder und somit auch die Volumenproduktion der Gassensoren haben sich aufgrund von Normierungen verzögert.

Kurzarbeit in Freiburg aufgehoben
In den Freiburger Fertigungsanlagen betrug die Auslastung im ersten Quartal leicht unter 75 Prozent. Im weiteren Jahresverlauf hat sich diese auf 80 Prozent gesteigert. Die in Teilbereichen am Standort Freiburg im Februar eingeführte Kurzarbeit wurde Ende April 2013 wieder aufgehoben.

Aufgrund der steigenden Energiekosten und zur Absicherung gegen Netzschwankungen hat Micronas beschlossen, am Standort in Freiburg ein Blockheizkraftwerk mit zwei redundanten Modulen zu errichten. Diese weitere Massnahme zur teilautarken Energieversorgung von Micronas soll nun zusammen mit der bereits installierten, unternehmenseigenen Photovoltaikanlage für eine Reduktion der Gesamtenergiekosten sorgen. Mit der Installation der Anlage wurde im Januar 2014 begonnen; sie soll Mitte des Jahres 2014 in Betrieb gehen.

Zum dritten Mal in Folge schlägt der Verwaltungsrat der kommenden Generalversammlung vor, CHF 0.05 pro Namenaktie aus der Kapitaleinlagereserve an die Micronas Aktionäre auszuschütten.

„Die Nachfrage nach Elektronik im Automobil und in der Industrie steigt weiterhin stetig an, was zu einem vermehrten Einsatz unserer Hall-Sensoren und embedded Controller führt und somit zu weiterem Wachstum beiträgt“, sagt Matthias Bopp, CEO von Micronas. „Micronas wird auch zukünftig Qualität und Liefertreue konsequent verfolgen und ihr exzellentes Produktportfolio ausbauen, um die weltweit führende Stellung im Markt weiter zu festigen.“

Zurückhaltender Ausblick
Im angelaufenen Geschäftsjahr zeichnet sich weiterhin eine unterschiedliche Entwicklung der weltweiten Automobilmärkte ab. Wachstumsregionen bleiben China und USA, während sich in Europa nach Erreichen der Talsohle eine leichte Erholung abzeichnet. Eine deutliche Stärkung des japanischen Yens gegenüber dem Euro ist nicht in Sicht.

Verwaltungsrat und Management rechnen für das erste Halbjahr 2014 bei einem Yen-Euro-Wechselkurs von 140 mit einem Umsatz von etwa CHF 78 Millionen. Die EBIT-Marge dürfte im unteren einstelligen Prozentbereich zu liegen kommen. (Micronas/mc/ps)

Über Micronas
Micronas (SIX Swiss Exchange: MASN) ist als zuverlässiger, weltweit agierender Partner für intelligente, sensorbasierte Systemlösungen im Automobil- und Industrieumfeld anerkannt. Micronas offeriert eine breite Auswahl an Hall-Sensoren und embedded Controllern für Smart Actuators für Automobil- und Industrieanwendungen, wie zum Beispiel Antriebsstrang, Chassis, Motormanagement und Komfortfunktionen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert