Novartis kündigt Rückkehr auf Wachstumspfad ab 2018 an

Basel / Boston – Novartis hält an seinen Zielen fest, ab 2018 auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Wie der Pharmakonzern im Rahmen einer Investoren-Veranstaltung in Boston angekündigt, werde man sich auf Innovation und Produktivität fokussieren. Passend dazu, stellt Novartis am Mittwochmorgen auch positive Daten für eine personalisierte Zell-Therapie der nächsten Generation vor und die Generika-Tochter Sandoz reicht Zulassungsgesuche in der EU für zwei Biosimilars ein.

Wie der Pharmakonzern in der Mitteilung zu seinem «Meet the Management»-Anlass betont, biete die Pipeline vor allem bei den weiter fortgeschrittenen Kandidaten bis zu 12 potenzielle Blockbuster. Für die Zeit 2017 bis 2020 stellt der Pharmakonzern in der Mitteilung bis zu 40 Zulassungsanaträge in der EU und den USA in Aussicht. Damit bleibt das Management bei früheren Aussagen, in denen es bereits ähnliche Prognosen erstellt hatte.

Alcon-Übernahme bis Ende 2017 abgeschlossen
Die nächste Wachstumsphase werde dann nicht zuletzt durch die bereits lancierten Mittel Cosentyx und Entresto getragen, ebenso wie durch das erst kürzlich zugelassene Krebsmittel Kisqali. Aber auch die führende Position des Konzerns im Bereich der Generika sowie in der Augenheilkunde würden dieses Wachstum mittragen, wird CEO Joseph Jimenez in der Mitteilung zitiert. Wobei der Konzern mit Blick auf die Augensparte Alcon erneut betont, dass man die strategische Überprüfung über deren weitere Zukunft bis Ende 2017 abgeschlossen haben wolle.

Weitere Schritte, um die Wachstums-Ziele zu erreichen, sei auch der Umbau in einen noch zentralisierteren Konzern etwa in der Produktion, der Entwicklung und auch den Dienstleistungen. Mit dem bereits 2016 kommunizierten Ziel, bis 2020 etwa eine Milliarde US-Dollar einzusparen, sei man ebenfalls auf Kurs.

Tieferer Einblick in Pipeline soll für besseres Verständnis sorgen
Anlässlich der Konferenz werde Novartis seinen Investoren einen tieferen Einblick in die laufenden Pipeline-Projekte geben, heisst es in der Mitteilung weiter. Dies solle helfen, die Breite und Qualität vor allem der bereits weiter fortgeschrittenen Projekte besser einschätzen zu können. Neben dem Krebsmittel Kisqali werde Novartis auch Einblicke in die personalisierte Zell-Therapie CTL019 liefern, den MS-Produktkandidaten BAF312, das Migräne-Mittel AMG334, ebenso wie das Augenheilmittel RTH258.

Der Pharmakonzern stellt aber auch weitere Aussagen zu seinen Bestrebungen auf dem Gebiet der Leberkrankheit NASH in Aussicht, ein Gebiet, das Novartis zuletzt immer wieder als zentral in den Fokus gestellt hatte. Immerhin werde die Zahl der Patienten, die an der nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) leiden, in den nächsten Jahren markant steigen, zeigte sich der Konzern bei einem früheren Anlass überzeugt.

Erfolge mit personalisierter Zelltherapie
Zu diesem tieferen Einblick in die Pipeline passen denn auch die beiden Produkt-relevanten Nachrichten des Konzerns. Novartis hat mit seinem Produktkandidaten CTL119 zusammen mit Ibrutinib bei der Behandlung von chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) positive Ergebnisse erzielt. Die Ansprechrate bei Patienten sei hoch. Acht von neun bewertbaren Patienten hätten nach einem Zeitraum von drei Monaten keine Anzeichen für CLL im Knochenmark aufgewiesen.

Das Unternehmen will die Details der Ergebnisse der Pilotstudie am Treffen der American Society of Clinical Oncology (ASCO) am 5. Juni vorstellen. CTL119 wird in Zusammenarbeit mit der University of Pennsylvania entwickelt.

Bei der CAR-Technologie werden die T-Zellen des Patienten neu programmiert, so dass sie im Fall des Kandidaten von Novartis die Krebszellen angreifen, die das CD19-Protein produzieren. Nach der Neuprogrammierung werden die T-Zellen, nun CTL019 genannt, wieder in das Blut des Patienten injiziert. Sie vermehren sich, binden an die CD19+-Krebszellen und zerstören diese.

Imbruvica (Ibrutinib) ist ein Bruton-Tyrosinkinase-Hemmer des Unternehmens Pharmacyclics, der zur Behandlung von chronisch-lymphatischer Leukämie, Sichelzellen-Leukämie und Waldenströms macroglobulinemia zugelassen ist.

Sandoz untermauert führende Stellung bei Biosimilars
Die Generika-Tochter Sandoz wiederum bemüht sich, ihre führende Stellung im Bereich der Biosimilars zu untermauern. Die beiden Biosimilars Adalimumab und Infliximab hat Sandoz den EU-Gesundheitsbehörden zur Zulassung eingereicht. Die Generika-Tochter beantrage Zulassungen für beide Präparate in den gleichen Indikationen wie die jeweiligen Referenz-Präparate Humira von AbbVie und Infliximab von Janssen. Beide werde in der Behandlung immunologischer Erkrankungen eingesetzt. (awp/mc/upd/ps)

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