Novartis erhöht nach starkem Quartal zum zehnten Mal den Ausblick

Novartis erhöht nach starkem Quartal zum zehnten Mal den Ausblick
Novartis-CEO Vasant (Vas) Narasimhan. (Foto: Novartis)

Basel – Von Wachstumspause kann bei Novartis weiterhin nicht die Rede sein: Auch im zweiten Quartal 2025 ging es für den Basler Pharmakonzern bergauf. Zum zehnten Mal in Folge passt das Unternehmen nun seine Jahresprognose nach oben an.

Am Markt war eine weitere Erhöhung des Ausblicks durchaus für möglich gehalten worden. Dass die Börsenreaktion eher verhalten ausfällt, könnte einerseits daran liegen, dass sich manche Investoren eine noch stärkere Anpassung erhofft hatten. Vor allem aber dürfte die Nachricht, dass Finanzchef Harry Kirsch im kommenden März geht, auf die Stimmung drücken. Der Manager geniesst einen guten Ruf.

Ausblick gleicht semantischer Feinjustierung
Was die Prognoseerhöhung betrifft, bewegt sich dies tatsächlich eher im Bereich der semantischen Feinjustierung als dass sie eine substanzielle Erhöhung ist. So erwartet der Pharmakonzern neu ein Plus beim operativen Kerngewinn im tiefen Zehnerbereich. Bislang hatte das Unternehmen einen Anstieg im tiefen zweistelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Was an sich ähnlich klingt, wird erst auf weitere Nachfrage geklärt.

So steht ein Plus im tiefen zweistelligen Prozentbereich für eine Zunahme zwischen 10 und gut 12 Prozent. Ein Wachstum im tiefen Zehnerbereich wiederum impliziert ein Wachstum zwischen etwa 13 und 15 Prozent, erfuhr AWP Finanznachrichten. Beim Umsatz dagegen bleibt es bei den bisherigen Zielen: Dieser soll 2025 im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen.

Zum Vergleich: Im zweiten Quartal kletterte der operative Kerngewinn, der um verschiedene Einflüsse bereinigt ist, um 20 Prozent auf 5,9 Milliarden US-Dollar. Das hatte Novartis am Donnerstagmorgen mitgeteilt.

Der Umsatz stieg mit 12 Prozent auf knapp 14,1 Milliarden etwas moderater an. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) lag der Zuwachs bei 11 Prozent.

Umsatzentwicklungen mit Schönheitsfehlern
Getragen wurde dieses Wachstum vor allem durch Medikamente wie Kisqali (Brustkrebs), Entresto (Herz), Kesimpta (multiple Sklerose), Scemblix (Leukämie), Leqvio (Cholesterin) und Pluvicto (radioaktive Krebstherapie).

Wie den ersten Expertenkommentaren zu entnehmen ist, sorgte das Herzmittel Entresto für eine positive Überraschung. Denn in den kommenden Tagen dürften die ersten Nachahmerpräparate für den Kassenschlager auf den Markt kommen. Im zweiten Quartal steuerte das Mittel 2,4 Milliarden zum Konzernumsatz bei. Für den zuständigen Octavian-Analysten dürfte die heutige Ausblicks-Anpassung denn auch erst einmal die letzte sein vor der «Patent-Klippe», wie er kommentiert.

Eher enttäuscht quittieren Analysten und Investoren zudem die Umsatzentwicklung vom Schuppenflechtemittel Cosentyx, das gerade einmal um 6 Prozent zulegte auf 1,6 Milliarden. Die Gründe ortet Vontobel in einer generellen Marktverlangsamung sowie bei stärkerer Konkurrenz in China.

Überschattet werden Zahlen und Ausblick allerdings durch die angekündigte Personalie. Kirsch war immerhin seit 2013 Finanzchef bei dem Pharmakonzern und seit 22 Jahren in dem Unternehmen. Sein Nachfolger wird Mukul Mehta, der laut Mitteilung auch bereits mehr als 20 Jahre bei Novartis ist. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert