Novartis sorgt trotz Wachstum mit Jahresabschluss für lange Gesichter

Novartis sorgt trotz Wachstum mit Jahresabschluss für lange Gesichter
Novartis-CEO Vasant (Vas) Narasimhan. (Foto: Novartis)

Basel – Bei Novartis ist dieses Mal gut nicht gut genug. Während der Pharmakonzern die eigenen Ziele mit den vorgelegten Zahlen erfüllt hat, hatten Analysten sich noch etwas mehr erhofft. Den Aktionären winkt immerhin eine höhere Dividende.

Im vierten Quartal 2023 setzte Novartis 11,4 Milliarden US-Dollar um. Das ist ein Plus von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) ergab sich ein Anstieg um 10 Prozent, womit sich das Wachstum im Vergleich zum dritten Quartal (+12%) leicht verlangsamt hat.

Es ist das erste Quartal, in dem der Konzern in seiner neuen Struktur als fokussiertes reines Pharmaunternehmen unterwegs war. Im Zuge seiner Transformation war die Generikasparte Sandoz in einem letzten Schritt Anfang Oktober 2023 an die Börse gekommen.

Getragen wurde die Umsatzentwicklung im Schlussquartal sowohl von den bewährten Blockbustern Entresto (Herz) und Cosentyx (u.a. Schuppenflechte), aber auch neuere Medikamenten wie das Krebsmittel Kisqali, das MS-Mittel Kesimpta oder die Krebsbehandlung Pluvicto haben laut Novartis massgeblich zu den höheren Einnahmen beigetragen.

Deutlich stärker legte Novartis auf Gewinnseite zu. Der operative Gewinn kletterte um 47 Prozent auf 2,6 Milliarden und unter dem Strich verdoppelte der Konzern den Quartalsgewinn gar auf 2,6 Milliarden. Neben dem höheren Nettoumsatz stützten geringere Restrukturierungskosten und ein vorteilhafter Steuereffekte diese Sprünge.

Analysten hatten sich noch mehr erhofft
Und doch kann Novartis damit nicht recht punkten. Analysten hatten nämlich noch mehr erwartet. Für sie steht dabei vor allem der um verschiedene Einflüsse bereinigte Kern-Betriebsgewinn im Fokus. Mit 3,8 Milliarden erfüllte er nicht einmal die pessimistischste Schätzung. Wie den Kommentaren der Experten zu entnehmen ist, lag dies vor allem an Vertriebs- und Verwaltungskosten, die etwas höher als von ihnen erwartet ausgefallen sind.

Im gesamten Geschäftsjahr 2023 setzte Novartis 45,4 Milliarden Franken um (+8%). Zu konstanten Wechselkursen resultierte ein Plus von 10 Prozent. Damit erreicht das Unternehmen das vom Management in Aussicht gestellt Nettowachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. Unter dem Strich verblieb ein Jahresgewinn von 8,6 Milliarden nach gut 6,0 Milliarden im Vorjahr.

Die Aktionäre sollen eine auf 3,30 von 3,20 Franken erhöhte Dividende erhalten.

Nächste Umsatzwelle dank starker Pipeline
Im laufenden Jahr strebt die Novartis-Führung zu konstanten Wechselkursen erneut Wachstum an. So soll der Umsatz auf Konzernebene im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Für den operativen Kerngewinn wird eine Zunahmen im hohen einstelligen Prozentbereich angestrebt.

«Während unser zugrundeliegendes Geschäft zweistellig wächst, dürften Patentabläufe die Dynamik bremsen», sagt CEO Vas Narasimhan im Video-Interview mit AWP.

Dennoch ist er zuversichtlich, dass Novartis mit einer angepeilten durchschnittlichen Umsatzzunahme von 5 Prozent auch in den kommenden Jahren ein starkes Wachstum im Branchenvergleich erzielen wird. «Wir haben einige Mittel auf dem Markt, mit denen wir bis Ende dieser Dekade starke Umsätze machen werden.» Zudem stünden nach zahlreichen positiv verlaufenen Studien eine Vielzahl an neuen Mitteln in den Startlöchern, die nächste Umsatzwelle loszutreten. (awp/mc/pg

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