Novartis erhöht nach weiterem Wachstum den Umsatzausblick für das Gesamtjahr

Basel – Bei Novartis sind die Geschäfte auch im dritten Quartal 2018 erfolgreich verlaufen. Vor allem dank deutlich gestiegener Umsätze in der Pharmasparte Innovative Medicines hat das Unternehmen denn auch für das Gesamtjahr die Umsatzerwartungen etwas angehoben – sowohl für die Sparte als auch die komplette Gruppe. Allerdings kommt das nach früheren Andeutungen vom Finanzchef nicht ganz überraschend. Gleichzeitig gab das Unternehmen die Übernahme der US-Firma Endocyte für 2,1 Mrd USD bekannt.

Im Gesamtkonzern hat Novartis den Umsatz zwischen Juli und September um 3 Prozent auf 12,8 Milliarden US-Dollar gesteigert. Zu konstanten Wechselkursen ergab sich ein Anstieg um 6 Prozent.

Die Pharmasparte hat dazu mit 8,6 Milliarden (+6 Prozent) den grössten Anteil beigesteuert. besonders erfreulich entwickelten sich die beiden Hoffnungsträger Cosentyx und Entresto. So steigerte das Schuppenflechtemittel Cosentyx seinen Umsatz im Berichtszeitraum um mehr als ein Drittel. Bereits nach neun Monaten liegen die Umsätze bei mehr als 2 Milliarden US-Dollar.

Entresto auf dem Weg zum Blockbuster
Das Herzmittel Entresto, das lange wegen der schleppend verlaufenden Markteinführung im Fokus stand, hat seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Mit Blick auf das Gesamtjahr schloss der Novartis-CEO Vas Narasimhan in einer Telefonkonferenz mit Journalisten denn auch nicht aus, dass das Mittel die Umsatzmilliarde erreichen könnte. Nach neun Monaten lag der Umsatz bei 750 Millionen.

Derweil haben sich die anderen beiden Sparten eher uneinheitlich entwickelt. So hat die Augensparte Alcon zwar beim Umsatz zugelegt, allerdings stand die operative Entwicklung ganz im Zeichen des freiwilligen Rückrufs des Micro-Stents CyPass. Entsprechend hat sich der Spartenverlust auf 297 Millionen nach 2 Millionen im Vorjahr ausgeweitet. Zur Erinnerung: Die Augensparte soll im kommenden Jahr im Zuge einer Abspaltung als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden.

Bei der Generika-Sparte Sandoz verhielt es sich unterdessen genau umgekehrt: Hier fiel der Umsatz erwartungsgemäss zurück. Als Hauptgrund wird erneut der anhaltend starke Preisdruck in den USA genannt. Klammert man dagegen die US-Umsätze aus, so erzielte die Sparte ein kleines Umsatzplus. Sandoz überraschte aber vor allem bei der Bruttomarge.

Wie CEO Narasimhan während der Telefonkonferenz betonte, dürften sich einige Probleme bei der Generika-Tochter aber in absehbarer Zukunft ändern. Anfang September hatte Novartis den Verkauf ausgewählter Teile des Portfolios von Sandoz in den USA bekanntgegeben. «Wir werden Sandoz viel stärker auf den deutlich stärkeren Markt für Biosimilars ausrichten», kündigt der Manager an.

Es sind denn auch Kosten wie der freiwillige Rückruf des Micro-Stents bei Alcon und höhere Restrukturierungskosten und Investitionen in die Wachstumssteigerung, die sich in der Ergebnisentwicklung niederschlagen. So gab der Reingewinn um 22 Prozent auf 1,6 Milliarden nach. Hier schlug neben einem tieferen operativen Ergebnis zusätzlich noch der Wegfall des Gewinnbeitrags aus dem Consumer-Healthcare-Joint-Venture zu Buche. Diese wurde im zweiten Quartal an GSK veräussert.

Umsatzausblick für Gruppe und Innovative Medicines angehoben
Mit Blick auf das Gesamtjahr setzt das Management die Latte etwas höher und hebt das Umsatzziel für die Gruppe und den Bereich Innovative Medicines an. Neu rechnet Novartis auf Konzernebene mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Bislang wurde ein Plus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Das operative Kernergebnis soll derweil weiter um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz steigen.

Innovative Medicines soll im Gesamtjahr neu im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. Das alte Ziel sah eine Zunahme im mittleren einstelligen Prozentbereich vor.

Übernahme von Endocyte
Novartis übernimmt in den USA das Radiopharmaka-Unternehmen Endocyte, wie der Konzern gleichzeitig mit den Quartalszahlen mitteilte. Die Biopharma-Gesellschaft entwickle zielgerichtete Therapien für die Behandlung von Krebskrankheiten. Novartis offeriert 24 US-Cents pro Aktie und will alle Titel übernehmen. Endocyte wird auf dieser Basis mit 2,1 Milliarden US-Dollar bewertet.

An der Börse kamen die Zahlen dennoch gut an, wie das Kursplus von 1,9 Prozent zu Handelsschluss zeigt. Der Leitindex SMI gewann zeitgleich 0,3 Prozent hinzu. (awp/mc/ps)

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