Panalpina verdient 2015 mehr

Panalpina verdient 2015 mehr
Panalpina-VRP Peter Ulber. (Foto: Panalpina)

Panalpina-CEO Peter Ulber. (Foto: Panalpina)

Basel – Der Transport- und Logistikkonzern Panalpina hat im Geschäftsjahr 2015 einen tieferen Bruttogewinn erzielt und wurde dabei von der Wechselkursentwicklung ausgebremst. Aufgrund tieferer Kosten und einer erfreulichen Entwicklung in den beiden Geschäftsbereichen Seefracht und Logistik schaute unter dem Strich allerdings mehr heraus. Das Geschäft in der Luftfracht wurde dagegen vom garstigen Umfeld in der Öl- und Gasindustrie belastet. Den Aktionären soll eine höhere Dividende ausgeschüttet werden. Im laufenden Jahr wollen die Basler schneller als der Markt wachsen, nachdem das 2015 nicht gelungen war. An der Börse gehört die Panalpina-Aktien zu Wochenbeginn zu den grossen Verlierern.

Der für Logistikunternehmen aussagekräftige – weil um die volatilen Frachtraten bereinigte – Bruttogewinn ging 2015 zwar um 7,1% auf 1,47 Mrd CHF zurück. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT kam mit 117,2 Mio CHF dennoch in etwa auf dem Niveau des Vorjahres zu liegen. Ohne Währungseffekte hätte der EBIT sogar um 15% zugenommen, teilt der Konzern an Montag mit. «Wir haben die Profitabilität aufrechterhalten in einem Jahr, das gekennzeichnet war von einem schwachen Markt, dem tiefen Ölpreis, negativen Währungseinflüssen und hohen IT-Investitionen unsererseits», so CEO Peter Ulber an der Bilanzmedienkonferenz.

Höhere Dividende
Unter dem Strich verblieb ein um 2,0% höherer Gewinn von 88,2 Mio CHF, was pro Aktie 3,69 CHF ergibt. An die Aktionäre sollen 3,50 CHF je Anteil ausgezahlt werden nach 2,75 CHF im Vorjahr. Angesprochen auf die hohe Ausschüttungsquote erklärte Verwaltungsratspräsident Rudolf Hug, dass man die Dividende nicht beantragen würde, wenn man nicht überzeugt wäre, das Niveau in den nächsten Jahren halten zu können. «Und wenn man so liquide ist wie wir, kann man das auch gut verantworten.»

Profitabilität in Seefracht und Logistik gesteigert
Im Bereich Seefracht nahmen die transportierten Volumen im Vergleich zum Vorjahr um 0,8% ab, dies in einem wachsenden Gesamtmarkt. Auch der Bruttogewinn pro Standardcontainer entwickelte sich rückläufig (-1,5% auf 301 CHF). Verbesserungen auf der Kostenseite liessen den EBIT dagegen auf 26,6 Mio ansteigen von 12,9 Mio im Vorjahr, womit sich die Konversionsmarge, die das Verhältnis von EBIT zum Bruttogewinn ausdrückt und in der Branche als massgebende Profitabilitätskennzahl gilt, auf 5,5% verbesserte (im Vorjahr 2,6%).

Im Bereich Logistik, in welchem Lager- und Verteildienste angeboten werden, sei es erstmals gelungen, auf Stufe EBIT über ein ganzes Geschäftsjahr profitabel zu sein. Der Betriebsgewinn kam bei 2,1 Mio CHF zu liegen nach einem Verlust von 8,2 Mio CHF in 2014.

Luftfracht von Ölpreiszerfall belastet
Im Geschäftsbereich Luftfracht hat Panalpina vor allem die Auswirkungen der massiv gesunkenen Ölpreise zu spüren bekommen. Die Basler sind im Geschäft mit der Öl- und Gasindustrie stark engagiert. «Etwa 15% unseres gesamten Bruttogewinns kommt aus diesem Segment», so Ulber. Das sei etwa drei- bis viermal höher als im Branchenvergleich.

Der Ölpreiszerfall führte nun dazu, dass die Unternehmen ihre Investitionen zurückgefahren haben und Explorationsprojekte teilweise ganz auf Eis legten. «Für uns hatte das zur Folge, dass deutlich weniger Geräte für die Branche transportiert werden mussten.» Die transportierten Volumen gingen in der Luftfahrt 2,5% zurück. Dies in einem Markt, der laut Schätzung von Panalpina um 1% schrumpfte. Der Bruttogewinn pro Tonne nahm um 5,8% ab, die Konversionsmarge auf 15,2% von 17,6%.

Vor diesem Hintergrund müsse man den (zu konstanten Wechselkursen) insgesamt nur leichten Rückgang beim Bruttogewinn sehen. Die anderen Produktbereiche hätten den Rückgang im Öl- und Gassektor also fast kompensiert.

Die vorgelegten Zahlen waren nicht nach dem Geschmack der Anleger, die Analystenerwartungen wurden mehrheitlich verfehlt. Panalpina verloren am Montag 7,3% auf 90,40 CHF und erreichten damit neue Mehrjahrestiefs. Der am SPI gemessene Gesamtmarkt gab derweil 0,3% nach. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert