Radio und Fernsehen sind in der Schweiz weiterhin top

Radio und Fernsehen sind in der Schweiz weiterhin top
Zeitversetztes Fernsehen soll auch künftig möglich bleiben.

Schweizer verbringen durchschnittlich 134 Minuten pro Tag vor dem Fernseher.

Bern – Die Bedeutung von Radio und Fernsehen ist auch in Zeiten von zunehmender medialer Konkurrenz ungebrochen hoch. Gemäss der unabhängigen Forschungsinstitution Mediapulse haben im vergangenen Jahr jeden Tag fast neun von zehn Schweizern ein Radiogerät eingeschaltet.

Durchschnittlich seien täglich 104 Minuten Radioprogramme konsumiert worden, schreibt Mediapulse in einer Mitteilung vom Donnerstag. Das Radio sei damit auch 2014 das Massenmedium schlechthin geblieben. Selbst in der jüngsten Altersklasse der 15- bis 24-Jährigen habe das Radio täglich knapp drei von vier Personen erreicht.

Noch mehr Zeit verbringt die Schweizer Bevölkerung mit Fernsehen: durchschnittlich 134 Minuten pro Tag. Fast zwei Drittel der Bevölkerung schalten zudem täglich ihr Fernsehgerät ein. Damit ist der Fernsehkonsum im letzten Jahr sogar noch leicht gestiegen.

Mehr und mehr nehmen die Zuschauerinnen und Zuschauer dabei das Programm selbst in die Hand: Im vierten Quartal 2014 wurde bereits 8,4 Prozent des Fernsehkonsums in der Schweiz zeitversetzt geschaut.

Messungen erneuern
Mediapulse misst und vermarktet in der Schweiz die offiziellen Radio- und TV-Einschaltquoten. Die Daten gelten als Währung. Sie beeinflussen die Werbepreise und das Schicksal von Sendungen.

Das Radiomesssystem soll in den nächsten zwei Jahren grundlegend erneuert werden, und auch beim Fernsehmesssystem werde bereits der nächste grosse Entwicklungsschritt geplant, schreibt Mediapulse.

Da kommt der Unternehmensgewinn von 554’000 Franken, den Mediapulse im vergangenen Jahr schrieb, gerade recht. Das Ergebnis ermögliche Rückstellungen und künftige Investitionen in die beiden Messsysteme, heisst es.

Schlagzeilen und Chefwechsel
Die letzten Jahre verliefen für Mediapulse nicht eben günstig: 2013 machten Zweifel an den Daten, die nach der Umstellung auf ein neues Messsystem erhoben wurden, Schlagzeilen. Das Vertrauen der Senderbetreiber in Mediapulse litt. Die Systemumstellung resultierte in einem Rechtsstreit mit dem Privatsender 3+.

Auch an der Spitze der Firma läuft nicht alles rund: Nach nur einem Monat im Amt trat Alice Baumann Anfang April als Geschäftsführerin zurück. Grund seien «unterschiedliche Vorstellungen über die Führung des Unternehmens», sagte Unternehmenssprecher Nico Gurtner damals. (awp/mc/ps)

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