Rieter baut in Winterthur rund 150 Stellen ab

Rieter-CEO Norbert Klapper. (Foto: Rieter)

Winterthur – Der Spinnmaschinen-Hersteller Rieter reagiert auf die veränderten Rahmenbedingungen durch die Aufwertung des Schweizer Frankens und streicht in Winterthur rund 150 von 855 Stellen. Künftig sollen nur noch Maschinen montiert und getestet werden.

Der Spinnmaschinen-Hersteller Rieter will in Winterthur etwa 150 von 855 Angestellten entlassen. Zudem sollen auch 59 Temporärstellen abgebaut werden. Kündigungen seien unumgänglich, teilte Rieter mit. Für diese verfüge Rieter über einen Sozialplan. Einen Teil des Stellenabbaus will das Unternehmen über freiwillige Abgänge und Frühpensionierungen auffangen.

Nur noch Montage und Tests vom Maschinen
Das vorgeschlagene Konzept zur Straffung der Produktion sehe vor, dass sich Rieter in Winterthur auf die Montage von Maschinen konzentriert und damit die spanende Bearbeitung und die Blechbearbeitung in Winterthur aufgebe, teilt Rieter mit. Die entsprechenden Umfänge sollen von anderen Rieter-Standorten und Lieferanten übernommen, die verbleibende Produktion in einem Gebäude zusammengefasst werden.

Kostensenkung von bis zu 20 Mio Franken angestrebt
Die heute in Winterthur produzierten Maschinen sollen auch weiterhin in Winterthur montiert und getestet werden. Das Konzept sieht vor, sie weiter mit Schweizer Ursprung anzubieten. Mit der Umsetzung der Massnahmen soll ab 2017 eine Kostensenkung von 15 – 20 Mio Franken erreicht werden. Die vorgeschlagenen Massnahmen werden in 2016 zu Investitionen im einstelligen Millionenbereich führen, schreibt Rieter weiter.

Die Spinnereiindustrie hat sich in den letzten Jahren weiter nach Asien verlagert. Rieter hat darauf mit Investitionen in China und Indien reagiert und Produktionskapazitäten aufgebaut. Bereits im März hatte Rieter Sparmassnahmen angekündigt.

Bestellungseingang rückläufig
Zudem hat Rieter einen Bestellungseingang per Ende September von 587,1 Mio Franken gemeldet. Im Vorjahr betrug dieser Wert rund 900 Mio Franken. Besonders erfreulich sei im dritten Quartal jedoch der Bestellungseingang des Geschäftsbereichs Components im Umfang von 68,2 Mio Franken gewesen. Positiv entwickelt habe sich auch die Nachfragedynamik im Geschäftsbereich After Sales mit einem Bestellungseingang von 32,3 Mio. Franken.

Die geringe Nachfrage nach Neumaschinen im dritten Quartal führte auf der anderen Seite zu einem Bestellungseingang im Geschäftsbereich Machines & Systems von 98,3 Mio Franken. Der bisherige Ausblick vom Juli wird bestätigt. Danach erwartet Rieter Umsatz, EBIT und Reingewinn unter dem Vorjahr. Beim Bestellungseingang wird kurzfristig «keine wesentliche Veränderung der Marktsituation» erwartet. (Rieter/mc/pg)

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