Schmolz+Bickenbach mit mehr Umsatz dank Akquisition

Schmolz+Bickenbach mit mehr Umsatz dank Akquisition
Clemens Iller, CEO Schmolz+Bickenbach. (Foto: S+B)

Emmenbrücke – Der Stahlhersteller Schmolz+Bickenbach (S+B) hat im dritten Quartal 2018 erneut von höheren Preisen und von der Ascometal-Übernahme profitiert. So legte der Umsatz um über einen Viertel zu und das Betriebsergebnis immerhin zweistellig. Allerdings resultierte unter dem Strich ein Verlust.

Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquarttal um 27,7 Prozent auf 780,0 Millionen Euro. Der Absatz verbesserte sich dabei gleichzeitig um 16 Prozent auf 470 Kilotonnen, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Auf vergleichbarer Basis, das heisst ohne Ascometal, ging die Absatzmenge allerdings leicht zurück.

Politischer Protektionismus wirkt negativ
S+B nennt für diesen Rückgang vor allem zwei Faktoren: Zum einen hätten die Auswirkungen der provisorischen Schutzmassnahmen der EU gegen Importe von Stahl aus Nicht-EU-Ländern einen ungünstigen Effekt gehabt, was wiederum zu geringeren Verkäufen aufgrund von Anpassungen bei der Produktionsplanung geführt habe. Zum anderen habe sich der schwache Automobilmarkt in Deutschland im September negativ auf die Absatzmengen ausgewirkt.

Der markante Umsatzanstieg ist also einerseits der Ascometal-Akquisition zu verdanken und andererseits den höheren Stahlpreisen. So erhöhte sich der durchschnittlich erzielte Preis für eine verkaufte Tonne Stahl gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent auf rund 1’660 Euro.

Die Nachfrage aus den Endmärkten sei weiterhin zufriedenstellend und die Weltkonjunktur robust geblieben, hiess es zum Geschäftsgang im dritten Quartal. Das Ergebnis sei von einer robusten, wenn auch weniger dynamischen Nachfrage aus den bedeutendsten Endmärkten getragen worden.

Die Automobilmärkte in Europa waren laut S+B wegen der Einführung neuer Emissionstests und den Auswirkungen der Dieselproblematik in Deutschland volatil. Stabiler verlief dagegen die Entwicklung im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Öl- und Gasindustrie. Insgesamt aber hätten sich die Geschäfte in den Sommermonaten wie saisonal üblich weniger stark entwickelt als in der ersten Jahreshälfte.

Operative Steigerung, aber Reinverlust
Beim operativen Gewinn ergab sich wie beim Umsatz eine markante Steigerung. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) – S+B verwendet hier den um die Einmaleffekte aus der Ascometal-Übernahme bereinigten Wert – lag mit 41,8 Millionen Euro um 10 Prozent über dem Vorjahreswert. Die entsprechende Marge ging dagegen um 80 Basispunkte auf 5,4 Prozent zurück, dies wegen der geringeren Margen von Ascometal.

Unter dem Strich verblieb ein Reinverlust von 3,7 Millionen, nach einem Verlust von 7,0 Millionen im Vorjahr. Hierzu trug ein negatives Finanzergebnis von 8,5 Millionen bei sowie ein gegenüber dem Vorjahr erhöhter Steueraufwand.

Mit den Zahlen hat der Stahlkonzern die Erwartungen der Analysten hinsichtlich des Umsatzes leicht über-, mit dem operativen Gewinn dagegen untertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 776,5 Millionen Euro und für den bereinigten EBITDA bei 43,0 Millionen.

Bisherige Prognose wird bestätigt
Mit Blick nach vorne wird an der im vergangenen August erhöhten Prognose festgehalten. Demnach ist im Gesamtjahr ein bereinigter EBITDA in einer Spanne von 230 bis 250 Millionen zu erwarten. Es sei davon auszugehen, dass die Speziallangstahl-Industrie auch in den letzten Monaten des Jahres 2018 weiter wachsen werde, sowohl bei den Absatzmengen als auch beim Wert der Produkte.

Die Risiken für das Weltwirtschaftswachstum durch internationale Handelskonflikte und politische Interventionen hätten zwar seit diesem Sommer zugenommen und die Wachstumsdynamik in einigen Endmärkte leicht nachgelassen. Ein Ende des grundsätzlich günstigen Marktumfelds sei aber noch nicht in Sicht. Dies zeige sich auch an unverändert gut gefüllten Auftragsbüchern. (awp/mc/ps)

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