Schweiz Tourismus rechnet mit erneutem Rekord an Übernachtungen

Schweiz Tourismus rechnet mit erneutem Rekord an Übernachtungen
Schweiz Tourismus-Direktor Martin Nydegger. (Foto: Pablo Tys, htr hotelrevue)

Bern – Die Marketingorganisation Schweiz Tourismus rechnet für das Gesamtjahr 2025 mit einem Rekordjahr. Erwartet wird ein Wachstum der Übernachtungen von ein bis zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie Schweiz-Tourismus-Direktor Martin Nydegger zu «Blick» sagte.

Die Zahl der Übernachtungen stieg im Vorjahr um 2,6 Prozent auf 42,8 Millionen, wie das Bundesamt für Statistik im Februar mitgeteilt hatte. Die Branche knackte damit den Logiernächte-Rekord des Jahres 2023 mit 41,8 Millionen Übernachtungen.

Ein Wachstum der Übernachtungen von ein bis zwei Prozent brauche die Branche, um alle Investitionen zu stemmen, sagte Nydegger in einem am Freitag publizierten Interview. Inwiefern dieses Wachstum auf Kampagnen der Marketingorganisation – etwa Werbevideos mit Prominenten wie Roger Federer – zurückzuführen ist, konnte Nydegger nicht beziffern. «Wir gehen intern davon aus, dass jeder sechste Gast auf unsere globale Vermarktung zurückzuführen ist», sagte er.

«Lächerliche» Gage für Prominente in Werbevideos
Nydegger wies im Gespräch mit «Blick» die Kritik zurück, dass mit solchen Kampagnen der Übertourismus angekurbelt werde. Schweiz Tourismus wolle keinen zusätzlichen Druck auf die Tourismus-Hotspots ausüben. «Mit Roger Federer und Halle Berry zielen wir auf weniger gut besuchte Regionen und wollen die Touristen vermehrt in die Herbstsaison lenken», sagte er.

Nydeggers genereller Appell bei der Kritik am Übertourismus lautet: «Macht nicht aus ein paar wenigen Orten ein gesamtschweizerisches Phänomen.»

Der Direktor von Schweiz Tourismus betonte zudem, dass Federer mit der Kampagne persönlich nichts verdient habe. Die zur Hälfte durch öffentliche Gelder finanzierte Organisation bezahlte eigenen Angaben zufolge einen «moderaten Beitrag» an Federers Stiftung.

Über die Höhe des Betrags – auch für andere Stars – sei Stillschweigen vereinbart worden. Wenn er den Betrag nennen dürfte, «würden Sie sich über den Tisch lehnen und mir die Hand schütteln, zu welch lächerlichem Betrag diese Berühmtheiten die Schweiz bewerben», sagte Nydegger zum «Blick».

Der Bundesrat will die Finanzhilfen für Schweiz Tourismus zur Bewerbung von Reisen kürzen. Der Ständerat hat dies am Donnerstag mit 22 zu 20 Stimmen gutgeheissen. Der Spareffekt über die Jahre 2027 bis 2029 beläuft sich auf insgesamt 34,1 Millionen Franken. (awp/mc/pg)

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