Schweizer Exporte stabilisieren sich im Mai auf tiefem Niveau

Schweizer Exporte stabilisieren sich im Mai auf tiefem Niveau
(Bild: © Eyetronic / AdobeStock)

Bern – Die Schweizer Exportwirtschaft hat im Mai die Corona-Pandemie weiter zu spüren bekommen. Es fand aber eine Stabilisierung auf tiefem Niveau statt.

Nach dem Rekordeinbruch vom April, als ein Rückgang von über 12 Prozent gemessen wurde, sanken die Ausfuhren im Mai nur noch leicht. Sie gingen zum Vormonat saisonbereinigt um 1,2 Prozent auf 16,45 Milliarden Franken zurück.

Gleichwohl sind sie noch meilenweit von den Werten von vor der Corona-Zeit entfernt. So hatte die Schweizer Exportwirtschaft davor zum Teil pro Monat Waren im Wert von über 20 Milliarden Franken ins Ausland abgesetzt.

Auch die Importe, die sich in der Vor-Corona-Zeit auf rund 17 Milliarden pro Monat beliefen, erreichten im Mai das gewohnte Niveau nicht. Sie erholten sich aber im Gegensatz zu den Exporten etwas vom Taucher vom April. Konkret nahmen sie gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 9,8 Prozent auf 13,64 Milliarden zu.

Für die Handelsbilanz ergibt dies für den Mai einen Überschuss von 2,81 Milliarden Franken, wie den Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) vom Donnerstag zu entnehmen ist.

Anzeichen einer Erholung
Die Zollverwaltung schrieb in der Mitteilung zusammenfassend von «Anzeichen einer Erholung». Ein Beleg dafür sei, dass sich die Exporte ohne einen Sondereffekt bei den Pharmaexporten insgesamt erholt hätten, sagte Alexandra Lehmann von der EZV der Nachrichtenagentur AWP.

So nahm die Ausfuhr immunologischer Produkte um fast einen Fünftel ab, nachdem sie im Vormonat noch um ein Fünftel zugenommen hatte. Die Pharma- und Chemieindustrie steuert mehr als die Hälfte zu den Exporten bei, entsprechend prägen Veränderungen bei dieser Untergruppe das Gesamtbild.

Abgesehen davon hat sich der Rückgang bei den Untergruppen «Maschinen und Elektronik» (-1,5 nach -4,5 Prozent) und bei den «Präzisionsinstrumenten» (-2,8 nach -18,1 Prozent) abgeschwächt. Andere wichtige Sektoren wie «Metalle» und «Uhren» zogen gegenüber dem Vormonat wieder an.

Deutschland stützt
Von den drei grossen Absatzmärkten entwickelte sich laut der Mitteilung nur Europa positiv (+2,7%). Die Ausfuhren nach Nordamerika (-3,3%) und vor allem Asien (-13,9%) gingen hingegen zurück.

Und in Europa sei das Bild sehr heterogen gewesen. So zogen vor allem die Ausfuhren nach Deutschland (+6,8%) wieder an, während jene nach Italien und Frankreich noch einmal um mehr als 10 Prozent nachgaben.

Bei den Importen bildeten sich die Einfuhren aus Nordamerika ebenfalls zurück (-12,4%). Hingegen nahmen die Einfuhren aus Europa (+11,6%) und Asien (+13,2%) markant zu. Letztere hätten das somit das Niveau von Anfang Jahr wieder erreicht, so die Zollverwaltung.

Das Ende des Lockdowns zeigt sich auch bei gewissen Import-Untergruppen. So nahm die Anzahl der eingeführten Personenfahrzeuge zum Beispiel markant zu; sie verdoppelte sich beinahe gegenüber dem Vormonat. Auch der Import von Textilien, Kleidern und Schuhen nahm nach der Öffnung der Läden wieder stark zu (+32%). (awp/mc/ps)

EZV

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