SEF 2025: Zukunft des Schweizer Erfolgsmodells in einer Welt im Wandel

SEF 2025: Zukunft des Schweizer Erfolgsmodells in einer Welt im Wandel
Als wolle er die Grösse von Donald Trumps Klappe demonstrieren: Anthony Scaramucci, Gründer von SkyBridge Capital und ehemaliger Kommunikationsdirektor von Donald Trump am diesjährigen SEF. (Foto: ©NZZ Connect)

Interlaken – Während der vergangenen zwei Tage diskutierten, rund 1’700 Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger am Swiss Ecomomic Forum (SEF) in Interlaken unter dem Motto «Earn it.» über die Zukunft des Schweizer Erfolgsmodells in einer Welt im Wandel.

Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft trafen sich am 5. und 6. Juni 2025 am Swiss Economic Forum in Interlaken. Unter dem diesjährigen Motto «Earn it.» stand die Frage im Zentrum, wie das Schweizer Erfolgsmodell unter den Bedingungen geopolitischer Spannungen, wirtschaftlicher Umbrüche und technologischer Transformation weiterentwickelt werden kann.

Corine Blesi eröffnete das Forum mit einem klaren Appell: «Die Zukunft ist erreichbar. Für jene, die anpacken. Für jene, die führen. Für jene, die bereit sind, es sich zu verdienen.»

Mit einem Appell an Wirtschaft und Politik forderte Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter in ihrer Eröffnung mehr fiskalische Disziplin, um die Innovationskraft der Schweiz zu sichern: «Wenn wir es in dieser Situation nicht schaffen, das Wünschbare wieder etwas öfters vom Nötigen zu trennen, dann erweisen wir der Schweiz einen Bärendienst.»

Zu den diesjährigen Speaker-Highlights zählte unter anderem Morten Wierod, CEO ABB, er stellte die strategische Bedeutung von Elektrifizierung und Automatisierung als Rückgrat moderner Gesellschaften heraus und betonte: «Der Krieg heute geht nicht um Waffen – es ist ein Rennen um KI und Technologie.»

Im Gespräch über Führungswege und strukturelle Hürden plädierten Antje Kanngiesser, CEO Alpiq, und Bea Knecht, Gründerin und Verwaltungsrätin, für mehr Authentizität, Verantwortung und Ehrlichkeit – denn: «Der Auftrag ist nicht, beliebt zu sein, sondern das Unternehmen weiterzuführen.»

Anthony Scaramucci, Gründer von SkyBridge Capital und ehemaliger Kommunikationsdirektor von Donald Trump, sprach mit bemerkenswerter Offenheit über seine politische Vergangenheit: «Wenn du dein Ego und deinen Stolz in deine Entscheidungen einbringst, triffst du kolossal schlechte Entscheidungen.»

Als geschäftsführende Präsidentin von Sulzer forderte Suzanne Thoma wirtschaftspolitische Nüchternheit statt Alarmismus – und bekannte sich mit Blick auf globale Verflechtungen klar zur Langfristigkeit: «Ich möchte, dass es die Sulzer in 100 Jahren auch noch gibt.»

Mit einem eindrucksvollen Einblick in den kulturellen Wandel und die kundenzentrierte Führung schilderte Marc Fielmann, CEO Fielmann Group, den Generationswechsel in der Fielmann Group als strategische Chance: «Ein guter Generationswechsel ist harte Arbeit und braucht viel Bereitschaft von beiden Seiten.»

Den Schlusspunkt des SEF.2025 setzte José Manuel Barroso, ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission, mit einem eindringlichen Plädoyer für europäische Geschlossenheit: «Die Europäische Gemeinschaft entsteht durch Krisen und als Summe von Antworten auf aufeinanderfolgende Krisen.» (SEF/mc/ps)

Swiss Economic Forum

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