Sika-Erben ersuchen Gericht um Anordnung einer ao GV

Sika-Erben ersuchen Gericht um Anordnung einer ao GV

Baar – Die Sika-Erben wollen vorwärts machen: Sie haben das Kantonsgericht Zug ersucht, die Einberufung einer ausserordentlichen Generalversammlung beim Bauchemie- und Klebestoffhersteller anzuordnen. Sika selbst will sich nicht drängen lassen, die Veranstaltung wird aber voraussichtlich im Februar stattfinden.

Die in der Schenker Winkler Holding (SWH) zusammengeschlossenen Familienaktionäre sehen sich laut Mitteilung vom Montag zum Schritt vor Gericht veranlasst. Denn der Sika-Verwaltungsrat habe sich anlässlich seiner Sitzung vom 11. Dezember 2014 geweigert, das entsprechende Gesuch der SWH zu behandeln. Bis heute sei keine ausserordentliche Generalversammlung einberufen worden, so die Familienaktionäre.

Die SWH ist gemäss Mitteilung der Auffassung, dass es «im besten Interesse von Sika sowie aller Aktionäre sei, möglichst rasch klare Verhältnisse zu schaffen» und den Vertrag mit Saint Gobain zu vollziehen.

Antrag für VR-Sitzung im Dezember zu spät eingetroffen
Verwaltungsratspräsident Paul Hälg zeigte sich überrascht: «Wir sind erstaunt über das Gesuch der Schenker Winkler Holding AG.» «Von einer Verzögerung kann nicht die Rede sein», hält Hälg dagegen. Der Verwaltungsrat habe beschlossen, wegen der bevorstehenden Festtage und der Abwesenheit mehrerer VR-Mitglieder im Januar eine neue Sitzung zu diesem Thema einzuberufen. Damit seien auch die beiden Familienvertreter im Verwaltungsrat einverstanden gewesen, so Hälg weiter. «Der Verwaltungsrat hält sich damit an den von ihm einstimmig beschlossenen Zeitplan.»

Unabhängige Verwaltungsräte sollen ersetzt werden
Die von der SWH vorgeschlagenen Traktanden sehen insbesondere die Abwahl der drei bisherigen Verwaltungsräte Hälg, Monika Ribar und Daniel Sauter vor. Die drei unabhängigen Verwaltungsräte hatten sich gegen den Verkauf der Kontrollmehrheit an den französischen Saint-Gobain-Konzern ausgesprochen. Zur Zuwahl in den VR nominiert die SWH den Wirtschaftsanwalt Max Roesle, der bis zum Abschluss der Transaktion als VR-Präsident vorgesehen sei.

Der ebenfalls von SWH für den Verwaltungsratsmitglied nominierte Chris Tanner zog hingegen kurz vor dem Jahreswechsel seine Kandidatur zurück. Die von ihm verlangten Zusicherungen im Hinblick auf eine effektive Unabhängigkeit würden ihm wahrscheinlich nicht gewährt, erklärte Tanner seinerzeit in einem Schreiben an AWP. (awp/mc/pg)

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