Sika regelt Nachfolge per 2012: Jan Jenisch wird CEO

Sika regelt Nachfolge per 2012: Jan Jenisch wird CEO

Ernst Bärtschi (l.) übergibt Zepter Ende 2011 an Jan Jenisch.

Baar – Der Verwaltungsrat von Sika hat Paul Hälg zum Nachfolger des heutigen Präsidenten Walter Grüebler gewählt. Hälg übernimmt seine Funktion nach der nächsten Generalversammlung vom 17. April 2012, wie der Bauchemiekonzern am Montagabend mitteilte. Gleichzeitig wird Jan Jenisch zum neuen CEO und Nachfolger von Ernst Bärtschi ernannt. Er tritt sein Amt am 1. Januar 2012 an.

Hälg ist seit 2009 Mitglied des Verwaltungsrats von Sika. Er leitet zudem seit 2004 als CEO die Dätwyler Gruppe in Altdorf. Die Ernennung hat Folgen für Hälgs weitere Ämter: Er werde das Präsidium des Gurit-Verwaltungsrates nach der Generalversammlung 2012 an Peter Leupp abgeben und aus dem Gremium austreten, gab Gurit bekannt. Der Generalversammlung 2012 werde zudem zeitgerecht ein neuer Kandidat zur Zuwahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen. Die anstehende Pensionierung des amtierenden CEO Ernst Bärtschi hatte Sika bereits im Dezember 2010 angekündigt und auf Mai 2012 mitgeteilt. Er werde zu diesem Zeitpunkt das 60. Altersjahr erreicht haben, hiess es damals.

Jenisch seit 1996 im Unternehmen
Jenisch wurde 1996 von Sika als Projektleiter für die Business Unit Industrie engagiert. 2000 übernahm er die Geschäftsführung der damals akquirierten Tivoli AG Hamburg. Er ist seit 2004 Mitglied der Konzernleitung, als Leiter der Industry Division und seit 2007 als Leiter der Region Asien/Pazifik. «Der Verwaltungsrat hat mit der Wahl von Jan Jenisch zum neuen CEO einen Kandidaten aus den eigenen Reihen nominiert, der mit viel Erfahrung und einem beachtlichen Erfolgsausweis die neue Aufgabe übernehmen und die erfolgreiche Wachstumsstrategie fortsetzen wird», wird Sika-VRP Walter Grüebler in der Mitteilung zitiert.

«Positives Zeichen durch Kontinuität»
Die Personalrochaden werden von den Analysten in ersten Einschätzungen positiv aufgenommen. Sika setzt aus Sicht der ZKB-Analysten mit dem neuem CEO und dem neuen VRP auf bewährte Kräfte, die das Gruppenwachstum in den letzten Jahren mitprägten, und damit auch auf Kontinuität. Jenisch sei ein mit der hohen Wachstumsdynamik der Emerging Markets bestens vertrauter Manager. Um die Nachfolge des bis 2013 gewählten VR-Präsidenten Grüebler durch Paul Hälg habe es bereits im letzten Jahr Spekulationen gegeben, weshalb die Ankündigung nicht überrasche. Als ein «positives Zeichen durch Kontinuität» bezeichnet Vontobel-Analyst Serge Rotzer die Personalentscheidungen. Beide würden das Unternehmen «sehr gut» kennen. Unsicherheiten diesbezüglich seien nun verschwunden.

Sika-Titel legen deutlich zu
Ähnlich beurteilt Rotzer die personellen Veränderungen bei Gurit. Der Rücktritt von Hälg als VR-Präsident sei zwar «ein schmerzlicher Abgang, aber Peter Leupp ein würdiger Nachfolger». «Wir sind überzeugt, dass Herr Leupp alle Voraussetzungen mitbringt, um einerseits Gurits Expansionsstrategie voranzutreiben und gleichzeitig die operative Effizienz nicht aus den Augen zu verlieren», kommentiert der Experte. Die ZKB stuft die Titel weiterhin mit «Marktgewichten» ein und Vontobel bekräftigt das «Buy»-Rating. Die Titel von Sika steigen gegen 10.15 Uhr um 2,4% auf 2’026 CHF, die von Gurit verlieren dagegen 0,3% auf 529,50 CHF. Dätwyler stehen unverändert auf 71,10 CHF. Der Gesamtmarkt (SPI) klettert derweil um 0,50%.  (awp/mc/upd/ps)

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