Sonova überprüft Mittelohrimplantate-Aktivitäten

Sonova-CEO Alexander Zschokke.

Zürich – Der Hörgerätehersteller Sonova gibt den internen Transfer der Aktivitäten von Sona zu Unitron Hearing bekannt. Dieser Transfer werde das Produktportfolio erweitern und die Positionierung von Unitron stärken, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag. Der Transfer werde sich weder auf den Umsatz noch auf die Kosten im Zusammenhang mit Sona auswirken, ebenso wenig wie auf die Umsatz- oder EBITA-Prognose von Sonova für 2011/12.

Hinsichtlich des Forschungsprojekts im Bereich Mittelohrimplantate prüft Sonova die Schliessung des Standortes Phonak Acoustic Implants in Lonay, heisst es weiter. Dabei handle es sich um das Mittelohrimplantat Ingenia, welches sich noch in der Entwicklungsphase befinde. Es besitzt weder die CE-Zertifizierung noch die FDA-Zulassung und ist noch nicht auf dem Markt erhältlich. Deshalb werde das Produkt auch nicht in den mittelfristigen Umsatz- und Rentabilitätsprognosen von Sonova berücksichtigt, weshalb sich die Entscheidung auch nicht auf den Ausblick von Sonova auswirken werde.

Grössere Marktchancen für Cochlea-Implantate
Das Management ist der Überzeugung, dass der Markt für Cochlea-Implantate Sonova mittelfristig deutlich grössere Wachstums- und Rentabilitätschancen bietet als der Markt für Mittelohrimplantate, heisst es weiter. Der Fokus der Medical Division wird zukünftig auf der Entwicklung von Innovationen im Bereich von Cochlea-Implantat-Produkten liegen. Dies gilt insbesondere angesichts der Rückkehr des bestehenden Cochlea-Implantats HiRes 90K auf den US-Markt. Die vorgeschlagene Entscheidung hat keine Auswirkungen auf die F&E-Investitionen des Unternehmens im Bereich Hörgeräte.

Weltweit erstes upgradefähiges Hörsystem
Unter der Marke Sona betreibt Sonova seit November 2009 das nach eigenen Angaben weltweit erste upgradefähige Hörsystem, das seit Aufnahme des Geschäftsbetriebs im April 2010 positive Reaktionen am Markt auslöste. Das Produkt solle für Patienten mit leichtem bis mittleren Hörverlust weiterentwickelt werden, indem die Aktivitäten von Sona in Unitron Hearing integriert werden. «Dieser Transfer wird Sona und Unitron weiter stärken, da Synergie-Effekte in der Produkt- und Serviceentwicklung sowie im Vertrieb genutzt werden können. Dadurch soll die Technologie von Sona noch besser genutzt und diese innovative Lösung mehr Kunden auf der ganzen Welt zugänglich gemacht werden», wird Interims-CEO Alexander Zschokke in der Mitteilung zitiert.

Keine Angaben zu Höhe möglicher Synergieeffekte
Über die Höhe der möglichen Synergie-Effekte können zurzeit jedoch keine Angaben gemacht werden, erklärte eine Sonova-Sprecherin auf Anfrage von AWP. Diese hätten zumindest auf die bestehende Guidance für die Jahre 2011/12 keinen Einfluss. Einen allfälligen Einfluss auf den zukünftigen Geschäftsausblick würden zu gegebener Zeit kommuniziert, erklärte die Sprecherin weiter. Um Unitron als Marke weiter zu stärken, werde zudem Jan Metzdorff zum neuen Präsident von Unitron Hearing ernannt. Er folgt mit sofortiger Wirkung auf Michael Tease, der Unitron Hearing verlässt, um neue berufliche Herausforderungen ausserhalb des Konzerns zu suchen. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert