Stimmung in Schweizer Wirtschaft hellt sich weiter auf

Stimmung in Schweizer Wirtschaft hellt sich weiter auf

Zürich – Die Stimmung in der Schweizer Wirtschaft hat sich im Mai weiter etwas aufgehellt. Die Zuversicht nimmt zu, dass auch der letzte Corona-Einbruch rasch aufgeholt wird.

Der Einkaufsmanager-Index (PMI) für die Industrie stieg im Mai saisonbereinigt zum Vormonat um 0,4 auf 69,9 Punkte. Er liege damit auf dem höchsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1995, teilte die Credit Suisse, die den Index zusammen mit dem Branchenverband procure.ch. berechnet, am Dienstag mit.

Der Index misst, wie optimistisch die Einkaufsmanager auf die zukünftige Wirtschaftsentwicklung blicken. Werte von über 50 Punkten deuten auf Wachstum hin. Auf dem Höhepunkt der Coronakrise im letzten Frühling war der Index bis auf 41,2 Punkte abgesackt.

Verbessert hat sich die Stimmung nicht nur in der Industrie, sondern auch im Dienstleistungssektor. Der entsprechende Index stieg gerundet um 1,1 auf 58,8 Zähler. Er war auf dem Höhepunkt der Krise auf gegen 20 Punkte zurückgefallen.

Erholung dürfte weitergehen
Auch das KOF Konjunkturbarometer – der zweite wichtige Frühindikator für die Schweizer Wirtschaft – hatte sich im Mai weiter kräftig belebt und ist auf einen historischen Höchststand geklettert. Es stieg um 6,8 Zähler auf 143,2 Punkte, wie die KOF Ende vergangener Woche mitgeteilt hatte.

Die Erholung der Industrie sei breit abgestützt, heisst es in der PMI-Erhebung weiter. Angesichts der guten Auftragslage dürfte sich dies bis auf Weiteres fortsetzen, auch wenn sich die Produktionsdynamik etwas verlangsamt habe.

Die Erholung der Industrie schreite weiterhin derart rasch voran, dass nun verbreitet Knappheit auftrete, erklärte die Grossbank. Es komme auch zu längeren Lieferfristen und höheren Einkaufspreisen. Vor allem Güter aus Übersee seien teurer geworden, aber auch generell Rohstoffe und Elektronikkomponenten.

Zögerlicher Personalaufbau
Gleichzeitig verlaufe der Kapazitätsaufbau der Industrieunternehmen schleppend. Auch mit einem Personalaufbau zögere die Mehrzahl der Unternehmen noch. Entsprechend sollten die Rekordstände angesichts der starken Einbrüche während der Corona-Pandemie nach wie vor nicht überinterpretiert werden.

Auch die Dienstleistungsunternehmen seien beim Personalaufbau zögerlich, so die Mitteilung weiter. Aber immerhin liege die Subkomponente Personal im Mai erstmals seit 15 Monaten mit 52,5 Punkten wieder oberhalb der Wachstumsschwelle.

Generell sei die Dynamik im Dienstleistungssektor nach wie vor geringer als in der Industrie. Dieser Wirtschaftszweig sei stärker vom Binnenkonsum abhängig. Hier habe die Erholung aber bereits vor dem jüngsten Öffnungsschritt des Bundesrats an Fahrt aufgenommen. (awp/mc/ps)

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