Stromverbrauch 2021 um über 4 Prozent gestiegen

Stromverbrauch 2021 um über 4 Prozent gestiegen

Bern – Der Stromverbrauch in der Schweiz ist 2021 um 4,3 Prozent gestiegen. Das entspricht dem Jahresverbrauch von knapp 480’000 Haushalten. Verbraucht wurden 58,1 Milliarden Kilowattstunden. Die einheimischen Kraftwerke produzierten 60,1 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom.

Der Landesverbrauch lag bei 62,5 Milliarden kWh, wie das Bundesamt für Energie (BFE) am Donnerstag mitteilte. Die Differenz zum Jahresverbrauch kommt durch Übertragungs- und Verteilerverluste von 4,4 Milliarden kWh zustande.

Die Steigerungen betrugen 3,2 Prozent im ersten Quartal, 9 Prozent im zweiten, 2,1 Prozent im dritten und 3,4 Prozent im letzten Quartal. Der starke Zuwachs im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich ist auf den Lockdown von 2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie zurückzuführen.

Neben dem Kompensationseffekt im zweiten Quartal 2021 trug das Wirtschaftswachstum um 3,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts zum gestiegenen Verbrauch bei. Ein weiterer Faktor ist die Bevölkerungszunahme um 0,8 Prozent. Und schliesslich nahm die Zahl der Heizgradtage um 15,3 Prozent zu. Gegen 10 Prozent des Stromverbrauchs entfällt auf das Heizen.

Mehrmonatiger Ausfall von AKW
Die Stromproduktion der Schweiz sank 2021 um 8,2 Prozent auf 60,1 Milliarden kWh. Die Wasserkraft produzierte 2,7 Prozent weniger Strom. In den vier Atomkraftwerken sank die Produktion um 19,4 Prozent. Grund war die sechsmonatige Revision des AKW Leibstadt AG. Damit lag die Verfügbarkeit der AKW bei 71,9 Prozent nach 88 Prozent 2020.

Die Wasserkraftwerke produzierten 61,5 Prozent, die AKW 28,9 Prozent sowie die konventionell-thermischen und erneuerbaren Anlagen 9,6 Prozent des inländischen Stroms.

Bei Importen von 31,5 Milliarden kWh und Exporten von 29,1 Milliarden kWh ergab sich ein Importüberschuss von 2,4 Milliarden kWh. Im Vorjahr hatte dieser Überschuss noch 5,6 Milliarden kWh betragen.

Der exportierte Strom brachte den Schweizer Elektrizitätswerken einen Erlös von rund 3,6 Milliarden Franken ein. Für die Importe mussten sie 3,8 Milliarden Franken zahlen. Dabei liess sich der einheimische Strom für 10,88 Rappen pro kWh verkaufen und der eingeführte kostete 10,8 Rappen. Unter dem Strich resultierte im Strommarkt ein Aussenhandelsdefizit von 258 Millionen Franken. Im Vorjahr fiel der Saldo mit 293 Millionen Franken positiv aus. (awp/mc/ps)

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