Suche nach Unterkünften für Ukraine-Flüchtlinge bleibt herausfordernd

Suche nach Unterkünften für Ukraine-Flüchtlinge bleibt herausfordernd
(Photo by Kevin Bückert on Unsplash)

Bern – Bund und Kantone ziehen nach rund drei Monaten Krieg in der Ukraine eine Zwischenbilanz zur Aufnahme von Flüchtlingen – das Zusammenspiel funktioniere grundsätzlich gut. Die Suche nach Unterkünften bleibe aber eine Herausforderung. Eine Evaluationsgruppe soll sich zudem mit der Anwendung des Schutzstatus S befassen.

Die Schweiz sei mit der grössten Fluchtbewegung seit dem zweiten Weltkrieg konfrontiert, hiess es am Freitag in einer Mitteilung des Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement (EJPD). In weniger als drei Monaten haben über 50’000 Personen aus der Ukraine Schutz in der Schweiz gesucht. In nur zwei Monaten seien damit mehr Menschen in die Schweiz gekommen als insgesamt in der Kosovo-Krise 1999.

«Beispiellose Solidarität»
Bund, Kantone, Hilfswerke und Private hätten in dieser Situation mit einer «beispiellosen Solidarität» reagiert, um den Geflüchteten in der Schweiz Schutz zu bieten. Erstmals sei der Schutzstatus S für Flüchtlinge angewendet worden und der Bundesrat habe rasch eine zusätzliche finanzielle Hilfe für den Spracherwerb beschlossen.

Gross sei auch die Solidarität in der Bevölkerung – von den 25’000 Personen, die privat untergebracht seien, hätten rund 21’000 selbstständig einen Platz gefunden. Rund 4000 Personen wurden laut EJPD durch die Schweizerische Flüchtlingshilfe vermittelt. Dies zeige, wie «gut die Bewältigung dieser historischen Krise in der Schweiz unter hohem Zeitdruck funktioniert, auch wenn nicht auf Anhieb alles immer perfekt lief».

Suche nach Unterkünften geht weiter
Mittlerweile kämen, weniger Schutzsuchende in der Schweiz an, doch der Krieg sei noch nicht vorbei. Es ist laut EJPD damit zu rechnen, dass weiterhin monatlich über 10’000 Personen aus der Ukraine in der Schweiz Schutz suchen werden. Hinzu kämen rund 1500 Asylsuchende pro Monat aus anderen Staaten. Die Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten müsse darum weitergehen.

Eine von Bundesrätin Karin Keller-Sutter eingesetzte Evaluationsgruppe soll die Herausforderungen und Fragen identifizieren, die sich bei der Anwendung des Schutzstatus S stellen. Sie soll auch den Schutzstatus S im Kontext des Schweizer Asylsystems beurteilen, wie es weiter hiess. (awp/mc/pg)

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