Swatch: «Starker Franken bereitet Bauchweh»

Swatch: «Starker Franken bereitet Bauchweh»

Swatch-Präsidentin Nayla Hayek.

Zürich – Der Swatch Group bereitet derzeit der starke Franken «am meisten Bauchweh». Dies sagte Verwaltungsratspräsidentin Nayla Hayek in einem Interview im «Tagesanzeiger» (Ausgabe; 24.06.). In der Schweiz würden viele Leute in einem «tiefgefrorenen Zustand» sitzen, anstatt gegen dieses Problem vorzugehen. «Niemand reagiert, niemand tut was, es ist wie eine Starre.»

Swatch werde aber trotz der Frankenstärke keine Geschäftsteile ins Ausland verlagern. «Wir sind eine Schweizer Firma mit Schweizer Produktion und wir wollen diese Arbeitsplätze in der Schweiz haben», so Nayla Hayek weiter.

Hayek-Familie Garant für Kontinuität
Die Hayek-Familie besitze zwar nicht die Mehrheit an der Swatch Group, sie sei aber der Garant dafür, dass die Gruppe so bleibe wie sie sei und die Strategie weitergeführt werde, sagte sie weiter. «Ich, mein Bruder und mein Sohn hätten auch sagen können: Juhu, wir verkaufen das hier alles und machen jetzt den Rest des Lebens Ferien. Aber wir lieben das Unternehmen und unsere Arbeit.» Bruder Nick ist CEO der Gruppe, Sohn Marc ist Chef zweier Marken. Der Entscheid, dass Nayla Hayek die Nachfolge ihres Vaters Nicolas als VR-Präsident antreten werde, sei mit dem gesamten Verwaltungsrat abgesprochen gewesen. «Mein Vater hätten den Verwaltungsrat niemals vor vollendete Tatsachen gestellt.» Auf die Frage, ob ihr Sohn dereinst Swatch-Konzernchef werde, antwortete sie: «Ich weiss nicht einmal, ob es sein grösster Wunsch wäre, Konzernchef zu werden.»

Weko-Untersuchung
Zu der Untersuchung der Wettbewerbskommission Weko über die geplante Einstellung der Belieferung anderer Uhrenhersteller mit Uhrwerk-Komponenten durch die Swatch Group sagt Nayla Hayek: «Seit vielen Jahren ist es unser Wille, dass wir nur jene Kunden mit Werken beliefern, die wir beliefern wollen. Wir wollen einfach nicht gezwungen sein, jeden beliefern zu müssen.» Es gehe nicht darum, die wichtigsten Konkurrenten nicht mehr mit Uhrwerken zu beliefern, so die Präsidentin weiter. «Was wir nicht mehr wollen, sind Partner, die in einer Krise die gesamte Bestellmenge annullieren und so Arbeitsplätze gefährden – und später wieder kommen und fragen, warum die gewünschte Ware nicht geliefert werden kann.» (awp/mc/upd/ps)

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