Tech-Industrie spürt immer härteren Gegenwind

Tech-Industrie spürt immer härteren Gegenwind
Tech-Industrie. (Foto: Swissmem)

Zürich – Die Lage der Schweizer Tech-Industrie spitzt sich mehr und mehr zu. Während neue Aufträge im dritten Quartal immer spärlicher reinkamen, sinken auch die Güterexporte und die Umsätze.

Der im ersten Halbjahr 2023 eingesetzte Abschwung hat sich im dritten Quartal verschärft, erklärte Swissmem am Donnerstag in einem Communiqué zum Geschäftsgang. «Die Industrierezession hat die Tech-Industrie erreicht», resümierte der Dachverband.

So sanken von Juli bis September die Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahresquartal um 10,5 Prozent. Über die gesamten ersten neun Monate betrachtet, gingen die Bestellungen um 9,9 Prozent zurück.

Die negative Entwicklung machte sich im dritten Quartal auch bei den Umsätzen bemerkbar. Sie gingen im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent zurück. Von Januar bis September stagnierten die Umsätze insgesamt (-0,1%).

Die Güterexporte der Schweizer Tech-Industrie sanken in den ersten neun Monaten 2023 um 2,5 Prozent. Sie erreichten laut Swissmem noch einen Wert von 52,7 Milliarden Franken. Allein im dritten Quartal 2023 betrug der Rückgang bei den Güterausfuhren 5,5 Prozent.

Indien einziger Lichtblick
Alle wichtigen Absatzmärkte entwickelten sich gemäss Swissmem negativ. Die Exporte in die USA gingen um 4,6 Prozent zurück, nach Asien um 4,3 Prozent und in die EU um 1,8 Prozent.

Der einzige Lichtblick sei Indien – dieser Absatzmarkt wachse seit 2021 kontinuierlich. Nach Indien erhöhten sich die Güterexporte in den ersten neun Monaten 2023 um 9,8 Prozent.

Bei den wichtigsten Warengruppen gingen die Exporte bei den Metallen um 9,6 Prozent zurück, bei den Präzisionsinstrumenten um 2,5 Prozent und im Maschinenbau um 0,5 Prozent. Einzig bei der Elektrotechnik/Elektronik habe man ein leichtes Exportwachstum von 1,5 Prozent festgestellt.

Trübe Aussichten
Und der Abschwung in der Schweizer Tech-Industrie dürfte sich in den kommenden Monaten laut Swissmem fortsetzen. Darauf deuteten einerseits die weltweit teils sehr tiefen Einkaufsmanagerindizes hin.

Aber auch in der jüngsten Umfrage unter den Verbandsmitgliedern hätten sich die Unternehmer andererseits deutlich pessimistischer als noch zu Beginn des Jahres geäussert. Neu rechneten 37 Prozent in den kommenden zwölf Monaten mit weniger Aufträgen aus dem Ausland. Anfang Jahr gaben nur 28 Prozent diese Einschätzung ab.

«Die Tech-Industrie befindet sich in einem zyklischen Abschwung», stellte Swissmem fest. In solchen rezessiven Phasen seien gute Rahmenbedingungen «noch wichtiger als sonst.»

Den Unternehmen dürften daher keine zusätzlichen Belastungen aufgebürdet werden. Im Interesse der Arbeitsplätze brauche es auch Zurückhaltung bei den Lohnforderungen. (awp/mc/ps)

Swissmem

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