UBS KMU Barometer: Industrie-Grossunternehmen steigern Produktion

UBS KMU Barometer: Industrie-Grossunternehmen steigern Produktion
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Zürich / Basel – Seit Oktober hat sich die wirtschaftliche Lage der Grossunternehmen weiter verbessert. Das Barometer stieg von -0.24 Punkten im Vormonat auf 0.25 Punkte. Etwas Boden verloren haben die KMU. Das KMU-Barometer sank leicht von -0.45 Punkte im Dezember auf -0.47 Punkte im Januar. Die wirtschaftliche Lage der KMU bleibt somit weiterhin schwieriger als die der Grossunternehmen. Während der Trendverlauf des Barometers der Grossunternehmen in den vergangenen Monaten positiv war, stagnierte das KMU-Barometer seit März des vergangenen Jahres. 

Während die KMU ihre Produktion in den letzten Monaten noch einmal reduzierten, konnten die Grossunternehmen ihre Produktion steigern. Diese Unterschiede bei der Produktion spiegelten sich auch bei der Beurteilung der Geschäftslage, die Grossunternehmen erstmals seit Februar des letzten Jahres wieder als gut beurteilen. Die KMU bezeichnen die Geschäftslage weiterhin als schlecht, wobei dennoch eine positive Trendwende ersichtlich war.

Trotz dieser Aufhellung der wirtschaftlichen Lage vor allem bei den Grossunternehmen beurteilten Grossunternehmen und KMU ihr Beschäftigungsniveau immer noch als zu hoch. Sowohl bei den Grossunternehmen wie auch bei den KMU wird erwartet, dass sich die Ertragslage im ersten Quartal des laufenden Jahres wieder verschlechtert. Dieser Trend hält bei den Grossunternehmen seit 2011 und bei den KMU seit 2009 an.

Weiterhin als florierende Branche kann man das Baugewerbe bezeichnen, ungeachtet der Unternehmensgrösse. Die allgemeine Geschäftslage bewerteten die Unternehmen als gut, die Auftragsbestände stiegen gegenüber dem Vorquartal noch einmal an. Zudem sind die Unternehmen auf der Suche nach Arbeitskräften. Obwohl der Preisdruck im Baugewerbe ein Thema war, entwickelte sich der Ertrag vor allem bei den Grossunternehmen positiv. Dieser verbesserte sich im Januar gegenüber den letzten drei Monaten. Bei den KMU stabilisierte sich der Ertrag. Auch bei den Architektur- und Ingenieurbüros ist die Geschäftslage gut. Bei den Grossunternehmen ist auf hohem Niveau eine leichte Abschwächung der Dynamik zu beobachten. Das gleiche Bild zeigte sich auch beim Auftragsbestand. Auch bei diesem Indikator war bei den Grossunternehmen eine abnehmende Dynamik zu beobachten.

Dienstleister schätzen Geschäftslage positiv ein  
Bei den Dienstleistern ist das Bild uneinheitlich, je nach Unternehmensgrösse und Indikator, mit Ausnahme der allgemeinen Beurteilung der Geschäftslage. Die KMU und die Grossunternehmen beurteilten ihre Geschäftslage als gut. So beobachteten die Grossunternehmen in den letzten drei Monaten steigende Erträge, wohingegen sich das Ertragsniveau bei den KMU lediglich stabilisierte. Bei den Grossunternehmen könnte die bessere Lage bei den Erträgen aber in den nächsten Monaten wieder verschwinden, da diese Unternehmen sinkende Verkaufspreise befürchten. Die KMU gehen hingegen von stabilen Preisen aus.

Im Detailhandel war die Ertragslage bei den KMU im letzten Quartal schwierig, während die Grossunternehmen ihre Ertragslage wenigstens stabilisieren konnten. Dies könnte auch im Zusammenhang mit den Preisen liegen, welche die Grossunternehmen ebenfalls stabilisieren konnten, während sie bei den KMU weiter sanken. Trotz besserer Ertragslage beurteilten die Grossunternehmen – genau gleich wie die KMU – ihre Geschäftslage lediglich als befriedigend. Die wirtschaftliche Situation im Grosshandel verbesserte sich im Gegensatz zu jener der Detailhändler weiterhin. Dies war ungeachtet der Unternehmensgrösse der Fall vor allem dank einer besseren Ertragslage in dieser Branche. Einzig bei der Nachfrage bekundeten die Grossunternehmen etwas mehr Mühe als die KMU.

Vor allem in der Industrie läuft es gemäss den meisten Indikatoren den KMU etwas weniger gut als den Grossunternehmen. Das Barometer lag denn auch bei den KMU im Januar tiefer als bei den Grossunternehmen. Bei Dienstleistern ist die Situation je nach Branche und Indikator etwas differenzierter, aber sowohl Grossunternehmen als auch KMU profitieren von einem soliden Privatkonsum. (UBS/mc/ps)

Berechnung des UBS KMU Barometers  
Das UBS KMU Barometer basiert auf der monatlichen Befragung der KOF in der Industrie (ohne Bau). Es berechnet sich als erste Hauptkomponente von 17 Subindikatoren für die gesamte Industrie, aufgeteilt nach KMU (bis 200 Mitarbeitende) und Grossunternehmen (ab 200 Mitarbeitende). Es wird derart skaliert, dass sein Mittelwert Null und seine Varianz 1 ist.

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