Ruag: Umsatzplus mit Gewinnknick im ersten Halbjahr

Ruag: Umsatzplus mit Gewinnknick im ersten Halbjahr
RUAG-CEO Urs Breitmeier. (Foto: RUAG)

Bern – Der Industrie- und Rüstungskonzern Ruag hat im ersten Halbjahr trotz mehr Umsatz einen Gewinneinbruch hinnehmen. Während der Umsatz um 5,2% auf 943 Mio CHF kletterte, sackte der Betriebsgewinn (EBIT) um 19% auf 54 Mio CHF ab. Der Reingewinn tauchte gar um 21% auf 41 Mio CHF.

Schuld seien unter anderem die Aufbaukosten für neue Werke in den USA und in Ungarn sowie eine deutliche Abschwächung bei den Verkäufen von Munition für Sportschützen in den USA, teilte der Konzern am Donnerstag in einem Communiqué mit. Zudem hätten Effekte aus Übernahmen aufs Ergebnis gedrückt, hiess es.

Drei Übernahmen getätigt
Insgesamt hat die Ruag im ersten Semester drei Übernahmen abgeschlossen. Gekauft wurden ein italienischer Grosshändler für Jagd- und Sportwaffen, Munition und Zubehör sowie eine britische Cybersicherheitsfirma und eine schwedische Vertriebsgesellschaft von Jagd- und Sportmunition. In der Folge kletterte der Personalbestand um gut 600 auf 9110 Vollzeitstellen. Die meisten zusätzlichen Stellen sind in Deutschland, England und Ungarn.

«Die vielen Projekte, welche die Basis für die Zukunft bilden, haben uns im ersten Halbjahr gefordert», erklärte Konzernchef Urs Breitmeier. Es gehe nun darum, die Vorhaben sauber abzuschliessen und die Profitabilität zu erhöhen. Die Massnahmen zur Produktivitätssteigerung und Kostenoptimierung seien verstärkt worden. Einzelheiten wurden nicht genannt.

Weiteres Wachstum in Sicht
Für die Zukunft stellte Ruag weiteres Wachstum in Aussicht: Der Auftragseingang legte um 1,4% auf, was den Auftragsbestand um knapp 6% nach oben trieb.

Weiterhin Sorgen bereitet indes die Ausfuhr von Rüstungsgütern. Zusätzlich zum Nahen Osten konnte die Ruag wichtige, langjährige Kunden in Südamerika auf Grund der schweizerischen Exportpraxis nicht mehr beliefern. Um wen es geht, war bislang nicht in Erfahrung zu bringen.

Die Ruag macht 42% ihres Umsatzes mit Rüstungsgütern. Das Schweizer Verteidigungsministerium VBS ist dabei der grösste Kunde. Er trägt noch 29% zum Konzernumsatz bei. Für das Gesamtjahr 2017 geht die Ruag von einem weiteren Wachstum aus. Die Profitabilität soll besser werden als im ersten Semester, schrieb die Ruag, ohne Einzelheiten zu nennen. (awp/mc/pg)

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