Christian Buhl wird Ende Jahr neuer Geberit-CEO

Christian Buhl wird Ende Jahr neuer Geberit-CEO

Christian Buhl.

Rapperswil-Jona: Der Verwaltungsrat des Sanitärtechnikkonzerns Geberit hat den 40jährigen Christian Buhl zum neuen Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. Der heute für den Geberit Markt in Deutschland zuständige Schweizer Staatsbürger tritt seine neue Aufgabe zu Beginn des Jahres 2015 an. Er löst Albert M. Baehny an der Unternehmensspitze ab.

Buhl ist diplomierter Physiker ETH. Er hat an der Universität St. Gallen auf dem Gebiet der Finanzmarktforschung zum Dr. oec. HSG promoviert und trat im Jahr 2009 bei Geberit ein. Er war zunächst zuständig für den Bereich strategische Planung. Anschliessend übernahm er die Verantwortung für die Internationalisierungsstrategie des Dusch-WC-Geschäfts Geberit AquaClean. Seit Anfang 2012 ist er Geschäftsführer der deutschen Vertriebsgesellschaft – der mit einem Anteil von 37 Prozent am Gesamtumsatz der Gruppe bedeutendsten Vertriebseinheit der Geberit Gruppe.

Der heutige CEO Albert M. Baehny wird seine Funktion nach zehn Jahren Ende 2014 abgeben. Während einer Übergangsphase im Jahr 2015 wird er Christian Buhl in seine neue Aufgabe einführen sowie für definierte strategische Projekte zuständig sein. Im Übrigen wird sich Albert M. Baehny – wie bereits bei seiner Wahl im Jahr 2011 kommuniziert – auf sein Amt als Verwaltungsratspräsident von Geberit konzentrieren.

Geberit erzielt 2013 Reingewinn von 436 Mio CHF
Im Geschäftsjahr 2013 hat Geberit gut abgeschnitten: Bei einem leicht unter den Zielvorgaben liegenden organischen Umsatzwachstum legte der Gewinn überproportional zu. Der operative Cashflow (EBITDA) wurde um 10,5% auf 592,8 Mio CHF und der EBIT um 11,9% auf 510,7 Mio gesteigert. Die für Geberit wichtige EBITDA-Marge verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozentpunkte auf 25,9% und liegt damit klar über dem firmeneigenen Zielkorridor von 23 bis 25%.

Neues Aktienrückkaufprogramm
Der Reingewinn stieg um 12,5% auf 435,8 Mio CHF, wie Geberit am Dienstag mitteilte. Die Dividende soll auf 7,50 CHF je Aktie von 6,60 CHF im Vorjahr erhöht werden. Darüber hinaus lanciert das Unternehmen ein neues Aktienrückkaufprogramm über bis zu 5% des eingetragenen Aktienkapitals. Dieses soll über eine zweite Handelslinie über einen Zeitraum von 2 Jahren abgewickelt werden, und die Aktien sollen anschliessend vernichtet werden. Auf Basis des Schlusskurses der Geberit-Aktie vom 6. März beläuft sich das Rückkaufvolumen auf rund 530 Mio CHF.

Mit den Zahlen hat Geberit die gewohnt hohen Erwartungen der Analysten erreicht. Der AWP-Konsens für den EBITDA lag bei 591 Mio, für den EBIT bei 509 Mio und für den Reingewinn bei 435 Mio CHF. Mit Blick auf die unternehmenseigenen Prognosen hat Geberit am oberen Ende abgeschlossen, hatte doch das Unternehmen im Januar eine EBITDA-Marge zwischen 25 und 26% angekündigt.

Man habe das Ergebnis trotz «wiederum erheblicher Investitionen» in das organische Wachstum dank dem gesunden Umsatzwachstum und einer effizienten Kostenkontrolle steigern können, so Geberit.

Umsatz steigt um 4,7 % an
Bereits im Januar wurde der Umsatz bekanntgegeben: Er zog um 4,7% auf 2,29 Mrd CHF an, entsprechend einem Plus in lokalen Währungen von 3,6%. Das Wachstumstempo hat sich indes zum Jahresende erwartungsgemäss wieder verlangsamt. Der Umsatz erreichte im Schlussquartal 525,3 Mio CHF, entsprechend einem währungsbereinigten Wachstum von 4,4%. Nach Wachstumsraten von 1,0 und 1,2% in den ersten beiden Quartalen hatte sich im dritten ein markantes Plus von 8,1% ergeben.

Zurückhaltender Ausblick
Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2014 zeigt sich Geberit zurückhaltend. Es sei aufgrund der angespannten Situation in den meisten europäischen Baumärkten wiederum mit einem anspruchsvollen Geschäftsjahr zu rechnen, heisst es. Die Entwicklung der einzelnen Regionen, Märkte und Bausektoren werde erneut stark divergieren.

In Europa insgesamt dürfte das Bauvolumen gemäss Geberit weiter zurückgehen. Neben ein paar positiv verlaufenden Märkten wie Deutschland, Schweiz und Grossbritannien/Irland sei in den meisten übrigen Märkten seit längerem ein deutlicher Nachfragerückgang zu verzeichnen. Innerhalb des Bausektors sei im Nicht-Wohnungsbau keine Erholung festzustellen, was zumindest teilweise durch einen flachen bis leicht positiven Trend im Wohnungsbau kompensiert werde. Weiterhin läuft der Renovationsbereich besser als das Neubaugeschäft.

In Nordamerika deuteten die die relevanten Indikatoren bei den öffentlichen Projekten auf eine unsichere Entwicklung hin. Im Wohnungsbau sei hingegen ein robustes Wachstum mit anziehenden Preisen und einem substantiellen Nachfragestau zu verzeichnen. Für die Region Fernost/Pazifik sieht Geberit ein mittleres einstelliges Wachstum in China sowohl für den Wohnungs- als auch den kommerziellen Bau. Südostasien dürfte moderat wachsen, mit grosse regionalen Unterschieden. Die Aussichten für den Mittleren Osten und für Südafrika bezeichnet das Unternehmen als «erfreulich». (Geberit/awp/mc/pg)

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