Syngenta von Wetter und Währungsverlusten gebremst

Syngenta von Wetter und Währungsverlusten gebremst

Basel – Der Agrochemiekonzern Syngenta ist im ersten Halbjahr 2014 trotz eines verspäteten Beginns der Anbausaison in Nordamerika und ungünstiger Wechselkurse leicht gewachsen. Die Gewinnzahlen waren indes etwas rückläufig. Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte und das wichtige Lateinamerikageschäft zeigt sich das Unternehmen am Mittwoch zuversichtlich. Den Ausblick hat Syngenta leicht angepasst.

Der Umsatz stieg in der Berichtsperiode um 1% auf 8,51 Mrd USD, zu konstanten Wechselkursen hätte das Plus 4% betragen. Der integrierte Umsatz (ohne Geschäftsbereich «Lawn and Garden») wuchs ebenfalls um 1% resp. 4% auf 8,14 Mrd. Gebremst wurde Syngenta allerdings im zweiten Quartal: In dieser Periode stagnierte der Umsatz des integrierten Geschäfts und das Wachstum in Lokalwährungen fiel mit +2% ebenfalls tiefer aus.

Ungünstige Witterungsbedingungen in Nordamerika
Syngenta wurde den Angaben zufolge von ungünstigen Witterungsbedingungen in Nordamerika gebremst, wo die tiefen Temperaturen den Saisonstart in den USA bis Ende Mai verzögert hätten. Darüber hinaus habe auch der Rückgang der Maisanbauflächen das Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln stark belastetet. Da Syngenta in der zweiten Jahreshälfte insbesondere in Lateinamerika mit einer dynamischen Entwicklung rechnet und die Umsätze in den Schwellenländern bereits im ersten Semester um 11% stiegen, wird die Guidance für einen Anstieg des integrierten Umsatzes von rund 6% zu konstanten Wechselkursen in 2014 bekräftigt.

Währungsschwäche in Schwellenländern belasten
Die Profitabilität sei neben dem volumenbedingten Umsatzrückgang in Nordamerika von der Währungsschwäche in den Schwellenländern geschmälert worden, heisst es weiter. In der Folge ging das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA um 3% auf 2,11 Mrd USD zurück, stieg aber zu konstanten Wechselkursen um 6%. Die entsprechende Marge in Landeswährungen erhöhte sich um 0,6 Prozentpunkte auf 26,6%. Der Reingewinn nahm um 1% auf 1,39 Mrd ab, der Gewinn pro Aktie um 2% auf 15,60 USD. Mit dem vorgelegten Zahlenset hat Syngenta die Erwartungen des Marktes knapp verfehlt.

Absatz stagniert – Preise erhöht
Die von Syngenta abgesetzten Mengen stagnierten von Januar bis Juni, während die Verkaufspreise um durchschnittlich 4% erhöht wurden. Für das Syngenta-Management relevant sind die Preiserhöhungen von «knapp über» 2%, die sich ohne währungsbezogene Anpassungen und dem Produkt Glyphosat ergeben, das nicht zum Kerngeschäft zählt. Finanzchef John Ramsey erachtet die erzielten Preiserhöhungen als nachhaltig. «Ich denke, Sie können auch für das Gesamtjahr mit dieser Zahl rechnen», erklärte er am Mittwoch im Gespräch mit AWP.

Die Region Europa, Afrika und Mittlerer Osten (EAME) zeigte dank eines frühen Saisonstarts ein Umsatzwachstum von 5% auf 3,34 Mrd USD, während die gegenteilige Entwicklung in Nordamerika zu einem Minus von 7% auf 2,44 Mrd geführt hat. In Lateinamerika (+8% auf 1,27 Mrd) zog das Wachstum weiter an, obwohl trockene Bedingungen in Brasilien und Argentinien die Verkäufe gebremst hätten, so Syngenta. Asien/Pazifik verbuchte ein Plus von 4% auf 1,10 Mrd USD.

In der grösseren Sparte Pflanzenschutz setzte Syngenta 6,21 Mrd USD um. Das war ein Plus von 3%. Die wetterbedingten Einbussen in Nord- und Lateinamerika wurden von den anderen Regionen mehr als ausgeglichen. Der Umsatz mit Saatgut sank um 4% auf 1,96 Mrd USD, was der Veräusserung von Dulcinea Farms geschuldet sei. Mit Mais- und Sojassaatgut setzte Syngenta 1,01 Mrd USD um (-1%). In dem gesondert ausgewiesenen Bereich «Lawn and Garden» stagnierten die Verkäufe bei 364 Mio USD. Die EBITDA-Marge in LW lag mit 20,9% im anvisierten Bereich (über 20%).

Etwas weniger Cash Flow
Der Profitabilität werde im zweiten Halbjahr zugutekommen, dass es keine weitere Wertberichtigung des Saatgutbestandes geben werde, so Syngenta zum Ausblick. Ferner stellt das Unternehmen einen Anstieg des Free Cashflow vor Akquisitionen auf rund 1,3 Mrd USD in Aussicht. Damit wurde die Wortwahl etwas abgeschwächt gegenüber dem April-Prognose. Seinerzeit wurde ein Free Cashflow vor Akquisitionen von rund 1,5 Mrd USD versprochen sowie eine verbesserte Bruttomarge im Gesamtjahr. (awp/mc/pg)

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