Vetropack verzeichnet bei höherem Umsatz Gewinneinbruch wegen Werk in Ukraine

Vetropack verzeichnet bei höherem Umsatz Gewinneinbruch wegen Werk in Ukraine
Das Vetropack-Werk in Gostomel vor den russischen Angriffen. (Foto: Vetropack)

Bülach – Der Flaschen- und Glasverpackungshersteller Vetropack ist im Geschäftsjahr 2022 vor allem dank der höheren Energiepreise gewachsen. Der Gewinn ging hingegen wegen eines hohen Abschreibers auf das zerstörte Werk in der Ukraine markant zurück.

Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um gut 10 Prozent auf 899,4 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Währungsbereinigt lag das Plus gar bei knapp 17 Prozent.

Dieses Wachstum widerspiegelt allerdings primär die hohen Energiepreise, denn das Absatzvolumen war wegen des Ausfalls der ukrainischen Werks rückläufig. Insgesamt wurden mit 5,26 Milliarden Stück gut 10 Prozent weniger Verpackungsgläser verkauft als im Vorjahr.

Trotz steigender Produktionskosten und geringerer Kapazitäten stieg der operative Gewinn auf Stufe EBIT mit einem Plus von 9,2 Prozent auf 89,1 Millionen Franken nur leicht unterproportional zum Umsatz an. Die EBIT-Marge konnte entsprechend bei 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr praktisch gehalten werden.

Abschreibung in der Ukraine geringer als gedacht
Der Reingewinn schliesslich brach um gut einen Drittel auf 40,7 Millionen Franken ein. Dafür war in erster Linie der im ersten Semester verbuchte Abschreiber auf das Werk Gostomel in der Nähe von Kiew verantwortlich. Die Fabrik, die für 10 Prozent des Umsatzes stand, war schon Ende Februar 2022 geschlossen und später bei einem Angriff schwer beschädigt worden.

Die Abschreibung war nun mit 31,4 Millionen Franken allerdings deutlich geringer als die ursprünglich geschätzten knapp 47 Millionen Franken. Vetropack hat entsprechend nicht nur beim Umsatz, sondern auch beim Gewinn die Erwartungen von Analysten übertroffen.

Der Generalversammlung wird die Ausschüttung einer um 30 Rappen reduzierten Dividende von 1,00 Franken je Namenaktie A vorgeschlagen. Die Dividende je Namenaktie B soll auf 20 Rappen von 26 Rappen im Vorjahr sinken.

Im Ausblick zeigt sich Vetropack wenig konkret. Es sei weiterhin von einer hohen Nachfrage nach Verpackungsglas auszugehen, heisst es. Die Kapazitäten seien für 2023 ausgelastet und die Lagerbestände per Anfang Jahr gering. Weiterhin sei zudem mit steigenden Kosten für Energie, Betriebsmaterial und Personal zu rechnen. Entsprechend sei auch eine Preissteigerung im tiefen zweistelligen Prozentbereich zu erwarten. (awp/(mc/ps)

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