Post darf Quickmail-Gruppe nicht übernehmen

Post darf Quickmail-Gruppe nicht übernehmen
(Foto: Quickpac)

Bern – Die Post darf die Quickmail-Gruppe nicht übernehmen. Die Wettbewerbskommission (Weko) hat die Akquisition verboten. Sie begründet den Schritt mit drohenden Einschränkungen des Wettbewerbs. Die Quickmail-Gruppe kritisiert den Entschied als verantwortungslos. Er gefährde mehr als 3000 Arbeitsplätze.

Eine vertiefte Prüfung habe ergeben, dass die Übernahme den Wettbewerb im Markt für adressierte Massenbriefsendungen über 50 Gramm für Geschäftskunden beseitigen würde, teilte die Weko am Freitag mit. Zudem entstünde auch in anderen Bereichen eine Marktbeherrschende Stellung der Post, beispielsweise bei der Zustellung von Zeitungen und Zeitschriften.

Andere Kaufinteressentin
Die Quickmail-Gruppe hatte argumentiert, es sei wegen roter Zahlen wirtschaftlich nicht mehr möglich, den Betrieb eigenständig weiterzuführen. Dies bestritt die Weko in ihrem Entscheid nicht. Eine Sanierungsübernahme hätte man aber nur zulassen können, wenn ohnehin mit einem Verschwinden von Quickmail vom Markt zu rechnen gewesen wäre – und einem Wechsel der Kunden zur Post, hiess es in der Mitteilung. Dies sei nicht der Fall, da sich auch ein anderes Unternehmen für Quickmail interessiere.

Die Quickmail-Gruppe mit ihren beiden Tochterunternehmen Quickmail und Quickpac stellt schweizweit Briefe, unadressierte Sendungen wie Werbeflyer, Zeitungen und Zeitschriften sowie Pakete zu. Um welches Unternehmen es sich bei der alternativen Kaufinteressentin handelt, ging aus dem Communiqué der Weko nicht hervor. Die Weko schrieb lediglich, die Kaufinteressentin verfüge über langjährige Erfahrung im Bereich der Postdienstleistungen.

«Liberalisierung ist gescheitert»
Die Quickmail-Gruppe zeigte sich in einer Stellungnahme schockiert vom Entscheid der Weko. Die mit der Post ausgehandelte Lösung hätte sowohl den Beschäftigten als auch den Kunden Stabilität und Kontinuität gebracht. Stattdessen seien nun 3000 Arbeitsplätze gefährdet.

Das Unternehmen übte grundsätzliche Kritik. Die Liberalisierung des Postmarktes in der Schweiz sei gescheitert. Denn das Restmonopol der Post im Briefmarkt habe letztlich zu einem Verdrängungskampf mit ungleich langen Spiessen geführt – während gleichzeitig die Briefmengen anhaltend sänken.

Die Post hatte den Kaufvertrag für Quickmail und Quickpac im Juli unterzeichnet. Man nehme den Entscheid der Weko zur Kenntnis, bedauere ihn und werde ihn nun vertieft analysieren. Ziel der Übernahme wäre gewesen, für Kundinnen und Kunden einen nahtlosen Betrieb zu gewährleisten, so die Post. (awp/mc/pg)

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