Wie und wo sich die Schweizer verschulden

Wie und wo sich die Schweizer verschulden

Zürich – Ein stabiles Netzwerk, eine gute Ausbildung, ein höheres Alter oder ein Wohnsitz in der Innerschweiz schützen vor finanziellen Problemen. Ein höheres Verschuldungsrisiko hingegen haben Menschen in Berufen mit Handwerker- oder Gastronomie-Hintergrund und einem urbanen Wohnsitz. Dies geht aus dem «Radar 2013 – Konsum und Verschuldung» von Intrum Justitia hervor, welches das Verschuldungsrisiko der Bevölkerung im Vergleich zur Konsumintensität untersucht.

Im «Radar 2013 – Konsum und Verschuldung» wird unter anderem eine Rangliste der Kantone und Städte zum Verschuldungsrisiko von Personen erstellt. Das geringste Verschuldungsrisiko haben Die Einwohner der Kantone Nidwalden, Zug oder Obwalden. Schlusslicht ist der Kanton Glarus, nur wenig besser da stehen die Kantone Freiburg und Solothurn.

Städtevergleich: Winterthur und Zürich versus Fribourg und Biel
Der Radar unterzieht zudem die grösseren Schweizer Städte einem Fünf-Jahres-Vergleich bezüglich des Verschuldungsrisikos der Einwohner: Am besten steht heute Winterthur da, gefolgt von den Städten Zürich, Bern, Schaffhausen, Neuchâtel. Die Negativ-Liste führt Fribourg an, gefolgt von den Städten Biel, Lugano, La Chaux-de-Fonds, St. Gallen, Thun, Lausanne, Luzern, Chur und Basel.

Gute Ausbildung als Schutzschild
Eher Überraschendes fördert die Auswertung nach Ausbildung zutage, wie Thomas Hutter, Geschäftsführer von Intrum Justitia, präzisiert: «Das landesweit tiefste Verschuldungsrisiko hat, wer eine mittlere Berufsausbildung absolviert hat. Die Tatsache, dass diese Personengruppe noch vor den Universitätsabgängern rangiert, könnte mit der engen Verbindung von Theorie und Praxis während dieser Ausbildung erklärt werden». Ausgewertet nach Berufsgruppen haben die Vertreter von handwerklichen Berufen und die in der Gastronomie Tätigen das höchste Verschuldungsrisiko, während Geistes- und Naturwissenschafter (-innen) das tiefste Risiko ausweisen.

Frauen nehmen Spitzenposition inne
Der Radar präsentiert zudem einen Spezialfokus «E-Commerce». Dieser zeigt bei den Altersgruppen, dass vor allem die unter 45-Jährigen häufiger als der Durchschnitt via Internet einkaufen, aber seltener bezahlen. Auffallend ist zudem, dass insbesondere Frauen zwischen 45 und 59 Jahren eine hohe Konsumintensität bei unterdurchschnittlichem Verschuldungsrisiko zeigen. Auffallend viel wird in den Agglomerationen bestellt. Am überdurchnittlichsten via Internet konsumieren Familien, wobei das Verschuldungsrisiko umso tiefer ausfällt, je älter die Kinder sind. (Intrum Justitia/mc/pg)

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