Ypsomed wächst im Halbjahr – schreibt aber weniger Gewinn

Ypsomed wächst im Halbjahr – schreibt aber weniger Gewinn
Ypsomed-Konzernchef Simon Michel. (Foto: Ypsomed)

Burgdorf – Das Medizinaltechnikunternehmen Ypsomed ist im ersten Halbjahr 2020/2021 gewachsen, hat dabei aber weniger Gewinn erzielt. Geharzt hat es in der Coronakrise etwa beim Gewinnen neuer Kunden für die Insulinpumpe «Ypsopump».

Der Umsatz von Ypsomed stieg in den Monaten April bis September laut Mitteilung vom Dienstag um 4,6 Prozent auf 199,3 Millionen Franken. Das Betriebsergebnis (EBIT) ging derweil auf 8,3 Millionen von 9,0 Millionen zurück. Und unter dem Strich kam der Gewinn bei 6,5 nach 7,6 Millionen im Jahr davor zu liegen.

Ypsomed hat die Erwartungen der Analysten mit den Kennzahlen übertroffen. Diese hatten beim Umsatz im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Wert in Höhe von 197,5 Millionen Franken und beim EBIT von 7,8 Millionen erwartet.

Firma im Umbruch
Ypsomed ist im Umbruch. Seit Sommer 2018 ist man nicht mehr für den Vertrieb der schlauchlosen Insulin-Patch-Pumpe «Omnipod» der US-Firma Insulet in Europa zuständig. Stattdessen setzt die Gruppe auf die Lancierung der selbst entwickelten «Ypsopump» und gleichzeitig auf das wachsende Geschäft mit Injektionssystemen.

Im Segment Ypsomed Diabetes Care, wo das Geschäft mit Insulinpumpen, Infusionssets, Pen-Nadeln und Blutzuckermesssystemen zusammengefasst wird, erreichte Ypsomed im Halbjahr einen Umsatz von 83,9 Millionen Franken. Das entspricht einem Minus von 8,9 Prozent. Beinahe die Hälfte des Rückgangs resultiere aus negativen Währungseffekten, heisst es.

Belastet haben auch die mit 14 Prozent rückläufigen Verkäufe der «Ypsopump». Wegen Corona sei es in sämtlichen Märkten schwierig gewesen, neue Anwender direkt in Spitälern für die Nutzung der Insulinpumpe zu gewinnen, erklärt Ypsomed. Es konnten lediglich Patienten für die Pumpe geschult werden, welche bereits über Erfahrungen mit solchen Geräten verfügten.

Insgesamt liegen die Verkäufe von Pumpen bei Neukunden um 50 Prozent unter Vorjahr. Der schleppende Absatz habe das Ergebnis auf Stufe EBIT mit 23,7 Millionen Franken belastet.

Nach wie vor gut läuft das Geschäft im Segment Delivery Systems, wo für Pharma- und Biotechkunden kugelschreiberartige Pen-Systeme zur Verabreichung von Medikamenten entwickelt werden. Der Umsatz kletterte da um 19 Prozent auf 108,3 Millionen Franken in die Höhe. Besonders gut habe sich da das Pen-Geschäft entwickelt.

Vorsichtiger Ausblick
Wegen Corona sei es derzeit schwierig einen Ausblick abzugeben, da die Gewinnung von Neukunden für die «Ypsopump» schwer einzuschätzen sei, heisst es. Für die Pumpe sucht Ypsomed nach wie vor einen starken Vertriebspartner in den USA. Gleichzeitig werde ins Wachstum der Gruppe investiert und man habe 102 neue Stellen geschaffen.

Für 2021/21 rechnet die Gruppe weiterhin mit einem leichten Umsatzwachstum und einer Steigerung des EBIT. Im letzten Jahr wurde ein Umsatz von 442 Millionen Franken und ein EBIT von 9,3 Millionen erzielt. Mittelfristig zielt Ypsomed beim EBIT weiterhin auf die Marke von 100 Millionen ab. (awp/mc/ps)

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