CH-Verlauf: Ruhepause – Adecco und Holcim im Fokus

Das Thema «Griechenland» sei zwar weiter latent im Hintergrund, aber im Moment etwas beiseite gelegt.


Im Fokus stehe daher nun der ADP-Arbeitsmarktbericht aus den USA für den Monat Februar, der am frühen Nachmittag publiziert wird. Dieser könne als «Vorgeschmack» auf die am Donnerstag folgenden Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gewertet werden. Die Zahlen hätten ein «gewisses Enttäuschungspotenzial», warnte der Händler.


Bis um 12 Uhr sinkt das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,13% auf 6’810,86 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 0,07% auf 1’030,71 Punkte, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,09% auf 5’882,87 Zähler nachgibt.


Gewinner und Verlierer halten sich im Tableau der Schweizer Blue Chips in etwa die Waage.


Die Titel des Personaldienstleisters Adecco rücken nach Zahlen um 4,0% vor und führen die Blue Chips klar an. Das Unternehmen ist zwar mit einem kleinen Gewinn von 8 Mio EUR nur ganz knapp an den roten Zahlen vorbeigeschrammt; doch im vierten Quartal habe sich der positive Trend bestätigt. Auf positive Resonanz stossen auch der Ausblick sowie das erhöhte mittelfristige Margenziel.


Nach unten geht es indes mit Holcim (-1,6%). Der Zementkonzern musste unter dem Einbruch der Bauindustrie einen markanten Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen und sieht sich ausserstande, eine detaillierte Prognose für 2010 abzugeben. Holcim hat seine Fixkosten deutlicher gesenkt als angekündigt, verfehlte die Gewinnschätzungen aber dennoch.


Mit deutlichen Avancen fallen Swiss Re (+2,0%) auf, nachdem die Titel zuletzt von dem Erdbeben in Chile zurückgebunden wurden. Marktteilnehmern zufolge kommen nun Spekulationen auf, wonach der Rückversicherer im Gegensatz zur US-Konkurrenz von der Tragödie in Chile nur moderat bis gering betroffen sei. Auch die Sturmschäden in Europa kamen vor allem in Stammlanden von Konkurrenten zustande.


Die Banken zeigen sich uneinheitlich. So sinken Credit Suisse um 0,1%, während UBS um 0,5% anziehen. Julius Bär steigen um 0,2% und GAM ziehen im Nachgang der gestrigen Ergebnispublikation um 0,9% an. Julius Bär wird im Handel ein Interesse an der Vermögensverwalterin Bellevue (Aktie: +2,8%) nachgesagt.


Zurückgebunden wird der hiesige Börsenplatz von den grossen defensiven Werten. So sinken Novartis um 0,6%. Analysten befürchten, dass der wohl bevorstehende Kauf von Ratiopharm durch Pfizer den Preisdruck in der Generikabranche erhöhen wird. Experten wähnen die Basler nun im Zugzwang, einen ähnliche Deal einzufädeln.


Roche gehen im Gegenzug 0,1% höher um und Actelion (+0,8%) können einen kleinen Teil der Verluste zum Wochenstart wettmachen.


Die zuletzt von einem Zeitungsbericht entflammten Spekulationen um eine vollständige Übernahme des französischen Kosmetikherstellers L’Oréal durch Nestlé (Aktie: -0,5%) sind wohl nicht ganz verstummt. Experten sehen allerdings keinen strategischen Sinn hinter einer solchen Transaktion.


Die Titel der Luxusgüterhersteller Richemont (-0,1%) und Swatch (+0,2%) legen eine kleine Verschnaufpause ein, nachdem sie am Vortag neue 52-Wochenhöchstkurse erreicht hatten.


Givaudan (-0,1%) werden von den guten Zahlen des Deutschen Mitbewerbers Symrise nur wenig bewegt.


Am breiten Markt hat der Pharmastartup Newron (Aktie: -2,4%) die Jahresergebnisse publiziert. Die Abgaben werden weniger auf den Abschluss als auf das (vorläufige) Ausbleiben positiver Überraschungen zurückgeführt.


OC Oerlikon (-5,0%) werden von kritischen Artikeln in der Wirtschaftspresse zu den schwierigen Kreditverhandlungen mit den Banken zurückgebunden. Die Verhandlungen kämen nur schleppend voran, hiess es unter anderem. (awp/mc/pg/17)

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