Risikokapital entdeckt Netzwerk-Branche neu

Allein seit dem Schlussquartal 2005 ist das Venture Capital-Volumen, das in die Branche gepumpt wurde, um 60 Prozent gewachsen, berichtet das Wall Street Journal. «Was wir hier beobachten können, ist der Beginn einer neuen Erfolgswelle», zitiert das Blatt William Seifert, Partner bei Prism Venture Partners .


Umstellung der Netzinfrastruktur auf IP-Lösungen
Getrieben von den Kundenwünschen nach Diensten wie Web-TV oder Musikdownloads stellen derzeit alle grossen und beinahe alle kleineren Betreiber ihre Netzinfrastruktur auf IP-Lösungen um. Dadurch steigen die Investitionen in das Netzwerkequipment sprungartig an und auch Startups könnten an dem Boom mitverdienen. Spezialisierten Startups eröffnen sich dem Experten zufolge nämlich in punkto innovative Produkte und Fachkenntnis neue Möglichkeiten, am Markt zu partizipieren.


«Der Infrastrukturmarkt ist in den vergangenen Jahren rückläufig gewesen», erklärt Sean Dalton, Manager bei Highland Capital Partner. Die kleineren Unternehmen hätten sich angesichts des harten Wettbewerbs von den traditionellen Anbietern abheben müssen. Heutzutage bieten Netzwerk-Startups laut Dalton mehr als nur ein Produkt an und versuchten damit den Betreibern mehr Wert zu bieten als mit der Billigpreisstrategie vergangener Jahre.


Preisdruck chinesischer Anbieter
«Der Wettbewerb unter den grossen Netzwerkausrüstern ist schon hart genug», meint dagegen Branchenanalyst Steffen Manske von der National-Bank im pressetext-Gespräch. Zudem leidet die Branche auch unter dem Preisdruck chinesischer Anbieter wie Huawei. «Das lässt sich an den sinkenden Margen ablesen», so Manske. Für kleinere Firmen werde es daher schwierig sein, sich auf dem heiss umkämpften Markt zu etablieren.


Branchenriesen schlucken Startups
Dass Startups Neuentwicklungen forcieren und sich in manchen Bereichen einen gewissen Vorsprung erarbeiten, daran besteht auch für Manske kein Zweifel. «Ich glaube aber, dass die Branchengrössen diesen Vorsprung aufholen können oder die kleinen Unternehmen und damit auch ihr Know-how einfach schlucken», so der Analyst. Ausserdem werde es eine Reihe von Startups geben, die es nicht schaffen ihre Technologie in Produkte umzusetzen. «Aber das ist ja auch das Risiko am Risikokapital», so Manske. (pte/mc/pg)

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