25 Jahre Literaturarchiv: Im Zeichen der Avantgarden

25 Jahre Literaturarchiv: Im Zeichen der Avantgarden

Zu seinem 25-Jahr-Jubiläum präsentiert das Schweizerische Literaturarchiv die literarischen Avantgarden. (Foto: Schweizerische Nationalbibliothek, Simon Schmid)

Bern – Das Schweizerische Literaturarchiv wird dieses Jahr 25 Jahre alt. Im Jubiläumsjahr präsentiert es die literarischen Avantgarden der Schweiz.  Auf dem Programm stehen unter anderem die Ausstellung «DADA original» und eine Nacht der Autoren.

Das Jubiläumsprogramm des Schweizerischen Literaturarchivs (SLA) nimmt im Jahresverlauf die drei avantgardistischen Wellen auf, die das 20. Jahrhundert erfasst haben. In den ersten Monaten des Jahres wird die Avantgarde präsentiert, die sich vor dem Ersten Weltkrieg formierte. Höhepunkt ist die Ausstellung «DADA original», in der Dokumente aus dem Nachlass von Emmy Hennings und Hugo Ball den Blick auf die Ursprünge der Bewegung lenken. Die Ausstellung wird am 5. März eröffnet und dauert bis zum 26. Mai.

Neben Dada steht im Frühjahr die Avantgarde nach dem Zweiten Weltkrieg im Mittelpunkt. Deren deutschsprachige Ausprägung wird unter anderem in der Publikation «Graz sei Dank» beleuchtet. Vorgestellt wird sie an einer Buchvernissage am 18. Mai. Nach den Sommerferien wird die zeitgenössische Avantgarde thematisiert. Einige von deren Vertretern werden am Tag des Archivs und der Nacht der Autoren auftreten, die am 18. November Höhepunkt und Abschluss des Jubiläumsjahres bilden.

Eine dichte Folge von neun kleinen Ausstellungen zeigt eine konzentrierte Auswahl von Dokumenten aus dem SLA zu charakteristischen Themen der Avantgarden. Zu vielen davon finden literarische Soireen statt. Die Themen der ersten Jahreshälfte werden in sieben Ringvorlesungen mit Referenten aus Kultur und Wissenschaft vertieft.

Gründungsvater Dürrenmatt
Das SLA hat am 11. Januar 1991 in der damaligen Schweizerischen Landesbibliothek – heute die Nationalbibliothek – seinen Betrieb aufgenommen. Seine Gründung geht zurück auf eine Anregung des Schweizer Schriftstellers und Malers Friedrich Dürrenmatt (1921–1990). Dieser vermachte der Eidgenossenschaft seinen Nachlass unter der Bedingung, dass sie ein Archiv für die Schweizer Literatur einrichte. Er selbst war am 14.12.1990 verstorben und erlebte damit die Eröffnung nicht mehr.

Bei der Gründung umfasste das SLA rund 80 Archive und Nachlässe. Es löste die Handschriftenabteilung der Landesbibliothek ab und übernahm deren Bestände. Heute pflegt das SLA um die 400 Nachlässe und Archive aus allen Sprachregionen der Schweiz. Seine Sammlungsschwerpunkte liegen auf den Literaturen nach 1900, den Verlagsarchiven und Gelehrtennachlässen. (Schweiz. Nationalbibliothek/mc/pg)

Zu seinem 25-Jahr-Jubiläum präsentiert das Schweizerische Literaturarchiv die literarischen Avantgarden. (Foto: Schweizerische Nationalbibliothek, Simon Schmid)

Schweizerisches Literaturarchiv

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