Festival Szenenwechsel: «1915» – Musik vor 100 Jahren

Festival Szenenwechsel: «1915» – Musik vor 100 Jahren

Big Band der Hochschule Luzern am Szenenwechsel 2012 (Foto:  Ingo Höhn)

Luzern – Das Musikfestival «Szenenwechsel» der Hochschule Luzern fokussiert in seiner nächsten Ausgabe auf «1915» und widerspiegelt mit Werken aus diesem Jahr die brüchige Zeit zwischen Romantik und Moderne. Das Festival läuft vom 24. bis 31. Januar 2015 in Luzern, Meggen und Schwyz.

1915 war ein Jahr des Kriegs und des Umbruchs: Ab Mitte 1914 war der 1. Weltkrieg in aller Heftigkeit losgebrochen, es fanden die ersten verheerenden Schlachten zwischen Deutschland und Frankreich statt. Der Schock über diese Zerstörung beeinflusste auch das Schaffen von Musikerinnen und Musikern. Einerseits wirkte sich noch die Spätromantik auf die musikalischen Werke aus – die «Alpensinfonie» von Richard Strauss aus dem Jahr 1915 ist Beweis dafür. Andererseits wurden Traditionen gebrochen und es drangen neue Formen und kompositorische Prinzipien in den Vordergrund. So vollzog beispielsweise Arnold Schönberg ab 1915 den endgültigen Bruch mit der Tonalität. Max Reger übersprang die Romantik und suchte auf Grundlage früherer Musikstile die Moderne des 20. Jahrhunderts. Diese und weitere Komponisten nimmt das Musikfestival «Szenenwechsel» der Hochschule Luzern in seiner kommenden Ausgabe auf und macht damit die musikalische Zeit vor hundert Jahren lebendig.

Heile Alpenwelt meets West-Coast Jazz
Wie jedes Jahr werden alle Festivalkonzerte von Studierenden der Hochschule Luzern bestritten. Den Auftakt macht die Big Band unter der Leitung des deutschen Musikers Oliver Leicht mit Arrangements zwischen Cool- und West-Coast-Jazz. Das Konzert mit dem Titel «About Time» wird in Zusammenarbeit mit dem Jazzclub Luzern am 25. Januar im KKL Luzern aufgeführt.

Am 26. Januar lädt die Alpini Vernähmlassig zur «Stubete vor 100 Jahren und heute» in die Jazzkantine ein und in der Jesuitenkirche Luzern findet am 27. Januar ein Orgelkonzert mit dem Stuttgarter Stiftskantor Kay Johannsen statt. Ein Highlight des Festivals ist das Sinfoniekonzert «Heile Alpenwelt» mit Strauss’ «Alpensinfonie» sowie einer Uraufführung des Werkes «Shapeshifting» des Schweizer Komponisten Thüring Bräm. Es spielt die Junge Philharmonie Zentralschweiz unter der Leitung von Israel Yinon. Das Konzert findet am 29. Januar im KKL Luzern statt und wird tags drauf im Mythenforum Schwyz wiederholt.

Ebenfalls am 30. Januar geben Studierende und Dozierende der Hochschule Luzern ein Kammer-konzert «Romantik oder Moderne?» in der St. Charles Hall Meggen.

Den krönenden Abschluss des Festivals bildet am 31. Januar eine musikalisch-panoptische Weltreise zwischen den Jahren 1915 und 2015: Zu erleben ist dieses Projekt des Studios für zeitgenös-sische Musik im Neubad Luzern.

Symposium zu Verwandlungen
Bereits am 24. Januar startet ergänzend zu den Konzerten das dreitägige, interdisziplinäre Sym-posium «Verwandlungen: Panorama eines Zeitalters, 1910 bis 1920». Es thematisiert die vielfältigen Veränderungen jener Zeit in Referaten von Expertinnen und Experten aus Kultur-, Technik- und Wissenschaftsgeschichte, u.a. geht es dabei um verlorene Söhne, Kriegsfotografie oder Tourismus in Zeiten des Krieges. Den Einstieg macht eine musikalische Lesung aus Franz Kafkas «Die Verwandlung». Das Symposium findet im Saal der Maskenliebhaber-Gesellschaft in Luzern statt.

Ein Grossteil des Festivals sowie das Symposium können gratis besucht werden (Kollekte). Ausnahmen sind das Big Band-Konzert (CHF 33 bis 60), das Sinfoniekonzert (CHF 30 bis 60) und das Kammerkonzert (CHF 20 bis 30).

Programm

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