Kunstmuseum Bern: Nakis Panayotidis. Das Unsichtbare sehen

Kunstmuseum Bern: Nakis Panayotidis. Das Unsichtbare sehen

Nakis Panayotidis, My time is not your time, 1989 – 2014, Schubkarre, Sand, Wecker, Kerze, 60 x 155 x 57 cm. (© Der Künstler / © Foto: Dominique Uldry, Bern)

Bern – Im Jahr 1994 fand die erste grosse Museumsausstellung von Nakis Panayotidis im Kunstmuseum Bern statt. Zwanzig Jahre nach Nakis Panayotidis. Mnemographie, kuratiert vom damaligen Direktor Hans Christoph von Tavel, und vielen weiteren internationalen Einzelausstellungen widmet das Kunstmuseum Bern dem vielseitigen Künstler und wichtigen Vertreter der Arte Povera eine umfassende Retrospektive.  

Nakis Panayotidis wurde 1947 in Athen geboren. Nach dem Studium der Architektur in Turin (1966) und der bildenden Künste in Rom (ab 1967) liess er sich 1973 in der Schweiz nieder. Seitdem lebt und arbeitet er zwischen Bern und der griechischen Kykladeninsel Serifos.

Die Ausstellung zeigt Skulpturen, Installationen, Gemälde, Zeichnungen und Fotografien, die seit den frühen 1970er-Jahren entstanden sind. Ein Fokus liegt auf aktuellen, von Nakis Panayotidis speziell für die Ausstellung in Bern geschaffenen Arbeiten.

VEDO DOVE DEVO
VEDO DOVE DEVO. Diese drei Worte, die als Neon-Schriftzug an der Fassade des Kunstmuseums Bern leuchten, bringen die zentrale Botschaft von Nakis Panayotidis auf den Punkt. „Ich sehe, wo ich muss“. Alles ist immer eine Frage des Blickwinkels, Wahrnehmung nie eindeutig. In der Tradition der Arte Povera verwendet Panayotidis die verschiedensten Materialien in seinen Werken, wie Stein, Stroh, Blei, Eisen, Kupfer, Lampen usw. Seine Kunst verbindet Licht und Leben und ist nie statisch. Immer geht es um Gegensätze im Moment der Balance. Panayotidis liebt die Gegenwart, in der er lebt, obgleich die Mythologie und Kunst der Antike zu seinem Leben gehören. Panayotidis ist immer Realist und geht stets allein von dem aus, was er vor sich sieht. Nur das zählt. In seinen Objekten, Fotoinstallationen, Bildern und Neonarbeiten reflektiert er die Bedeutung, den Wert, die Wahrheit dessen, was er sieht. Das Ziel seiner Kunst ist es, im momentane Zufallsbild das hervorzuheben und aufscheinen zu lassen, was über den Augenblick hinaus permanent mit anwesend ist.

Die Ausstellung ist Teil der Reihe über bedeutende Schweizer Künstler mit Bern-Bezug und ist in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler konzipiert.  (Kunstmuseum Bern/mc/ps)

Kuratoren: Matthias Frehner, Regula Berger

Katalog: Nakis Panayotidis. Das Unsichtbare sehen/Nakis Panayotidis. Seeing the invisible  Hrsg. Kunstmuseum Bern, Matthias Frehner und Regula Berger. Mit Texten von Bruno Corà, Matthias Frehner, Sabine Hahnloser Tschopp, Donald Hess, Petros Markaris, Thierry Spitzer und Hans Christoph von Tavel. Deutsch und Englisch. 312 Seiten, 100 farbige Abbildungen. Scheidegger & Spiess, Zürich. ISBN 978-3-85881-444-9

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