«Weihnachten und Krippen»

«Weihnachten und Krippen»

Die Nonnen aus dem Kloster St. Anna in Luzern haben die grossen, mit Stoffen bekleideten Figuren für die Krippe in ihrer Klosterkirche geschaffen. Die Figuren sind unterschiedlich im Aufbau und wurden immer wieder erneuert. (Foto: Landesmuseum)

Zürich – Zauberhaft winterlich und besinnlich einladend zeigt sich das Landesmuseum Zürich und präsentiert 21 Krippen aus aller Welt. Die ältesten stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Sie kommen aus der Schweiz, aus ferneren Ländern wie Peru und Russland sowie aus Polen, Deutschland, Italien und Frankreich. Alle diese Krippen zeugen von weihnächtlichen Traditionen rund um den Globus. Die jungen Besucher können die Weihnachtsgeschichte und -musik hören, unter kundiger Anleitung Geschenke basteln, und sich am 6. Dezember vom Samichlaus überraschen lassen.

Die in Ton geschaffenen Werke der sogenannten «Einsiedler Kleinplastiker», Bildhauer, die für das Kloster, die Pilger oder die gutsituierten Bürger in der Region arbeiteten, gehören zu den schönsten Krippen, die es in der Schweiz gibt. Ihre Formensprache ist dem Spätbarock verpflichtet, das monochrome Kolorit zeigt hingegen die geschmacklichen Vorlieben des Klassizismus.

Die Heilige Familie, das in Bänder gewickelte Jesuskind, die Heiligen drei Könige, ein Engel, ein Hirte und zwei Bauern stammen aus dem Frauenkloster St. Anna in Luzern und gehören heute zur Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseums. Die beeindruckende Grösse der Figuren, von bis zu 80 cm, weist darauf hin, dass sie einst zu Weihnachten in der Klosterkirche aufgestellt worden sind. Prunkstücke sind die Mäntel der Heiligen drei Könige aus kostbaren Stoffen aus dem ausgehenden 17. Jahrhundert. Zwei Lakaien, gekleidet in der Mode des späten 18. Jahrhunderts, gesellen sich zu den Königen. Der Engel mit den vergoldeten Flügeln entstand erst im frühen 19. Jahrhundert. Die Zusammensetzung der Krippe legt nahe, dass sie während längerer Zeit gezeigt, mehrmals ergänzt und erneuert worden ist.

Sehr selten und kostbar ist die kleine, bemalte Weihnachtskrippe aus der Zürcher Porzellanmanufaktur Schooren. Um 1780 entstanden, ist sie in der Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseums die älteste Hauskrippe, um welche sich Familienangehörige an Heilig Abend anno dazumal versammelt haben.

Krippen aus aller Welt zeigen verschiedenste Traditionen
In verschiedenen Iglus trifft man auf Krippen aus dem 20. Jahrhundert, neun davon Leihgaben der privaten Sammlung «KrippenWelt Stein am Rhein». Sie stammen aus Peru, Russland, Italien, Polen und der Schweiz und zeigen die Weihnachtsgeschichte in ländertypischer Szenerie und lokalen Trachten. Ein besonderes Exemplar ist die sogenannte «Shopka» aus Südpolen. Eine als Tragekrippe aus Buntpapier und Staniol gefertigte Kirche, in der der Sensenmann (Tod) und die Hexe König Herodes umkreisen und ihn verhöhnend die Zunge rausstrecken, während unten in der Krypta die drei Könige bereits dem wahren Herrscher huldigen.

Der Samichlaus kommt! Und weitere spezielle Angebote für Klein und Gross
«Dä Chlaus mit de Latärne, gaht grad de Wald durii» … und dann direkt ins Landesmuseum Zürich. Am Freitag, 6. Dezember 2013 um 14.00 Uhr, ist es soweit. Dann kommt der Samichlaus mit einer Überraschung auf Besuch. Anmeldungen sind erwünscht unter Telefon +41 (0)44 218 65 04, Mo–Fr 9.00–12.30, oder per E-Mail auf [email protected]

Zum Hören von Winter- und Weihnachtsliedern können sich Kinder in die Schneehügel zurückziehen, nicht fehlen wird dabei natürlich die Weihnachtsgeschichte. Unter kundiger Anleitung dürfen die kleinen Gäste Geschenke und Überraschungen basteln. Am Donnerstag, 12. Dezember 2013, 19.00 Uhr, heisst’s «Weihnachten ist eine schöne Zeit …», ein literarisch-musikalischer Leseabend voller schräger Weihnachtsgeschichten. Es liest Matthias Senn, Landesmuseum Zürich, begleitet mit Dudelsack-Intermezzi von Michael Reid, Solo-Klarinettist des Tonhalle-Orchesters Zürich.

Weiter laden Laternenführungen und Führungen für Familien – auch nachts – dazu ein, die besinnlichen Tage des Jahres anregend zu gestalten. (Landesmuseum/mc/pg)

Das ganze Rahmenprogramm der Ausstellung

Das Angebot richtet sich an Kinder von 5 bis 9 Jahren. Anmelden kann man sich telefonisch unter +41 (0)44 218 65 04, Mo–Fr 9.00–12.30, oder per E-Mail auf [email protected]

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