Wie Tourismusprofis abschalten

Wie Tourismusprofis abschalten
(Foto: dp@pic - Fotolia.com)

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Zürich – In den Sommerferien packen auch die Chefs von bekannten Schweizer Reiseunternehmen ihre Koffer. Auf Luxus legen die wenigsten Wert. Dafür müssen sie erreichbar bleiben.

Simon Lehmann, CEO Interhome AG
Simon Lehmann, CEO des Ferienhausspezialisten Interhome in Glattbrugg ZH, zieht es dieses Jahr nach Spanien. Gemeinsam mit seiner Frau und seinen Kindern hat er sich für eine Interhome Villa an der Costa Blanca entschieden. «Weil wir viel Besuch von unserer Familie in Spanien bekommen werden.» Langeweile wird so kaum aufkommen, deshalb verzichtet der CEO in den Ferien gerne auf seine Armbanduhr. Immer erreichbar ist er trotzdem – das gehöre zum Job.

Kurt Zürcher, Geschäftsführer Let’s go Tours
Eigentlich ist Kurt Zürcher, Geschäftsführer von Let’s go Tours in Schaffhausen, Experte für Afrika, Arabien und den Indischen Ozean. Bei der Planung der Sommerferien haben aber in der Regel seine vier Kinder das Sagen. Und deshalb geht es dieses Jahr nach St. Tropez, «weil die Paparazzi hier Jagd auf bekanntere Personen als mich machen», wie Zürcher mit einem Augenzwinkern erzählt. Vorher war er mit seiner Frau eine Woche auf «Kultour» am Moons and Stars in Locarno und am Montreux Jazz Festival. Luxus braucht der Touristiker während seiner Ferien nicht. Auch ist er nur in Notfällen erreichbar, dank seinem Dreamteam könne er sich das leisten.

Andreas Zgraggen, Geschäftsführer Manta Reisen
Andreas Zgraggen, Geschäftsführer von Manta Reisen, Spezialist für Ferien im Indischen Ozean und Tauchreisen, setzt bei der Wahl des Ferienziels auf demokratische Entscheide. «In den nächsten Ferien fahren wir nach Sri Lanka, wo wir Kultur und Natur geniessen werden. Danach geht es für einige Tage ins Badeferienparadies Malediven – eine traumhafte Kombination.» Während der schönsten Zeit des Jahres kann er gerne auf Swimmingpool und TV verzichten. «Auch europäisches Essen muss nicht sein», so Zgraggen. Erreichbar sei er während den Ferien «leider viel zu gut.»

Markus Flühmann, CEO und Inhaber Markus Flühmann AG
Markus Flühmann, CEO, und Inhaber der Markus Flühmann AG in Merenschwand AG, verteilt seit achtzehn Jahren die Ferienkataloge aller wichtigen Veranstalter an Reisebüros und Konsumenten. Diesen Sommer verzichtet er allerdings auf fertig geschnürte Pauschalreisen. «Mit meiner Lebenspartnerin fahre ich im Cabrio nach Andalusien, dann geht es der Küste entlang via Côte d’Azur und Piemont zurück in die Schweiz.» In seien Ferien liebt es Flühmann ungezwungen: Anzüge und luxuriöse Hotels lässt der Unternehmer gerne links liegen. Dafür bleibt er telefonisch erreichbar, auch seine Mails liest er täglich.

Richard Guyon, Direktor Schweiz & Liechtenstein Relais & Châteaux
Als Nostalgiker erweist sich Richard Guyon, Direktor Schweiz & Liechtenstein der Hotelvereinigung Relais & Châteaux. «Ich, meine Frau und meine Kinder verbringen 15 Tage in einem Haus an der Costa Brava, in dem ich Ferien mache, seit ich klein bin.» Der passionierte Segler Guyon liebt die Schönheit und Authentizität der spanischen Küste, geniesst viel Zeit mit seiner Familie und schaltet bei Wassersport und Fischen ab. Mehr Luxus brauche er nicht, obgleich er die Annehmlichkeiten der guten Flugverbindungen auf die Balearen schätze, wo er regelmässig Freunde besuche. Guyon ist auch während den Ferien via Mail und Mobiltelefon erreichbar.

Walter Kunz, Geschäftsführer Schweizerischer Reisebüro-Verband
Walter Kunz, Geschäftsführer des Schweizerischen Reisebüro-Verbands (SRV), sucht in den Sommerferien Abwechslung. «Wir werden die erste Woche in Meran verbringen, weil dort der Golfplatz direkt vor dem Hotel liegt. Danach gehen wir in den Dolomiten wandern und zum Abschluss fahren wir für zwei Tage ans Montreux Jazz Festival.» Wohin es in den Ferien gehe, entscheide die Familie meist gemeinsam. Kunz verzichtet in den Ferien grundsätzlich auf nichts, dennoch brauche er keineswegs immer Luxus. Seine Mails checkt er nur zweimal am Tag, nämlich kurz nach dem Frühstück und vor dem Apéro am Abend. «In wirklich dringenden Fällen kann man mich aber via Handy erreichen», sagt der SRV-Geschäftsführer.

Oliver Grützner, Leiter TCS Tourismus und Freizeit
Wenn es um die eigenen Ferien geht, setzt Oliver Grützner, Leiter TCS Tourismus und Freizeit mit Sitz in Vernier GE, auf Arbeitsteilung. «Ich unterbreite meistens die Vorschläge, meine Frau bestimmt…». Diesen Sommer fiel die Wahl auf Elba und die Toskana. «Beide Destinationen punkten mit wunderschönen Landschaften und tollem Essen und sind mit dem Auto relativ einfach zu erreichen und zu entdecken», sagt Grützner. Er geniesst es, während den Ferien abzuschalten und nur in Notfällen erreichbar zu sein.

Stephan Roemer, Geschäftsführer Tourasia
Stephan Roemer, Geschäftsführer des Asien-Spezialisten Tourasia in Wallisellen ZH, bleibt seiner Lieblingsregion auch während der Schweizer Ferien treu. Weil er wieder einmal richtig abschalten und geniessen möchte, fliegt er in den nächsten Ferien nach Bali. «Die indonesische Insel ist der richtige Ort, um sich inspirieren zu lassen», sagt Roemer. Wenn es um Hotelkategorien geht, ist der Tourismusprofi flexibel. Luxus brauche er nicht unbedingt, wenn er sich aber dafür entscheide, geniesse er ihn und wolle auf nichts verzichten. Immer im Reisegepäck hat Roemer sein Tablet. Dieses braucht er aber ausschliesslich zum Zeitungslesen und – in dringenden Fällen – um Mails zu beantworten. Das geschäftliche Mobiltelefon beantwortet Roemer in den Ferien nicht.

Die besten Reise-Apps
Applikationen (Apps) für Smartphones und Tablet-Computer erleichtern die Ferienplanung. Das sind die Favoriten der Chefs von Schweizer Reiseveranstaltern:

  • Google Maps (Planung der Reiseroute)
  • Hipstamatic (Für coole Ferienfotos)
  • MySwitzerland (Planung für Ferien in der Schweiz)
  • Priceline (Last-Minute-Hotels zu guten Konditionen)
  • TCS (bei Autopannen oder für Personal Assistance)
  • Tripadvisor (Restaurants, Aktivitäten, Sehenswürdigkeiten)
  • Wetter Live (Wetterprognosen)

(Primus Communications/mc/ps)

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