Qualifikations- und Lohnsprung der Temporärarbeit in der Schweiz

Qualifikations- und Lohnsprung der Temporärarbeit in der Schweiz

swissstaffing-Studie: Die Temporärarbeit ist als Brücke in den Arbeitsmarkt eine feste Grösse.

Dübendorf – Die Temporärarbeitenden in der Schweiz sind heute markant höher qualifiziert und besser entlöhnt als vor vier Jahren. Dies geht aus der Aktualisierungsstudie 2014 des Verbands der Personaldienstleister der Schweiz, swissstaffing, hervor.  

Im Auftrag von swissstaffing hat das Marktforschungsinstitut gfs-Zürich 1‘000 Personen befragt, die ein Jahr zuvor temporär gearbeitet haben. Die Studie basiert auf einer Zufalls-Stichprobe von sechs grossen Personaldienstleistern. Gemeinsam erwirtschaften diese Unternehmen über 25% des Umsatzes der Temporärbranche. Gemäss Hochrechnung von swissstaffing stieg der Branchenumsatz von 2010 bis 2014 von 5,2 auf 6,5 Milliarden Franken.

In der Schweiz arbeiten jährlich über 300‘000 Menschen temporär. Aus der Wirtschaft ist diese Arbeitsform nicht mehr wegzudenken, weil der Zeit- und Arbeitsdruck oft nur mit flexiblen Arbeitseinsätzen zu bewerkstelligen ist. Dringend benötigte Arbeitskräfte, darunter viele Fachkräfte, sind dank der Personaldienstleister zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar. Wer temporär arbeitet, tut dies im Schnitt während 13 Monaten. Die Hälfte der Befragten sind Schweizer.

Qualifikationsniveau steigt kontinuierlich
Das Qualifikationsniveau der Temporärarbeitenden hat im Vergleich zu den vorangegangenen Befragungen aus den Jahren 2006 und 2010 kontinuierlich zugenommen. Rund 70% der Temporärarbeitenden werden als gut qualifizierte Fachkräfte eingesetzt. Zudem üben immer weniger Mitarbeitende mit Fachqualifikation eine unqualifizierte Arbeit aus: Dieser Anteil ist seit 2010 von 24% auf 14% zurückgegangen.

Die zunehmende Qualifikation der Temporärarbeitenden zahlt sich aus. Der Anteil der Mitarbeitenden, die einen Stundenlohn von über 30 Franken erhalten, stieg seit der letzten Befragung von einem Viertel auf über einen Drittel der Beschäftigten. Am häufigsten wurde ein Lohn zwischen 25 und 30 Franken verdient, das sind fünf Franken mehr pro Stunde als vor vier Jahren. Auch der Anteil der Stundenlöhne, die über den im GAV Personalverleih vereinbarten Mindestlöhnen liegt, hat zugenommen. Diese Entwicklung zeigt sich auch in der Zufriedenheit der Mitarbeitenden: 71% finden ihren Stundenlohn angemessen oder sogar mehr als angemessen.

Brücke in den Arbeitsmarkt
Die Temporärarbeit als Brücke in den Arbeitsmarkt ist eine feste Grösse: Standen 57% der Mitarbeitenden vor ihrer Temporärarbeitsphase im fest angestellten Erwerbsleben, sind es danach 74%. Für viele Arbeitslose und (Wieder)-Einsteiger ist der Temporäreinsatz ein wichtiger Schritt, um im Arbeitsmarkt Fuss zu fassen.

Besonders auffallend ist, dass die Attraktivität der Temporärarbeit deutlich zugenommen hat. Wollten im Jahr 2010 34% der Beschäftigten ein Jahr nach ihrem ersten Einsatz weiterhin temporär arbeiten, hat sich dieser Anteil 2014 auf 43% erhöht. Nach wie vor beschränkt sich die Temporärarbeitsphase bei 82% der Beschäftigten auf maximal zwei Jahre. (swissstaffing/mc/ps)

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