Temporärbranche schliesst 7 Prozent über Vorjahr

Temporärbranche schliesst 7 Prozent über Vorjahr

Dübendorf – Um 7,1% stieg die Lohnsumme der Temporärarbeitenden im Jahr 2014 gegenüber dem Jahr 2013. Damit wuchs die Temporärbranche 2014 mehr als drei Mal so stark wie das Bruttoinlandsprodukt. Nach dem Franken-Schock erwartet die Branche ein schwieriges Jahr. Flexibilität für die Wirtschaft und soziale Sicherheit für die Arbeitnehmende sind in der aktuellen Lage besonders wichtig.  

Die Personaldienstleister vermittelten im letzten Jahr 316‘000 Menschen einen Temporäreinsatz. Das sind fast so viele Menschen, wie im gesamten Kanton Wallis leben. Die Temporärarbeitenden leisteten 2014 insgesamt 168 Millionen Einsatzstunden und erzielten eine Lohnsumme von Fr. 5 Milliarden. Der Umsatz der Personaldienstleister betrug Fr. 7 Milliarden. Im Durchschnitt ist die Temporärbranche in den letzten zehn Jahren jährlich um 8,25% gewachsen. Demgegenüber verzeichnete das Bruttoinlandprodukt im gleichen Zeitraum ein durchschnittliches Jahreswachstum von 2,6%.

Flexibilität für Unternehmen, faire Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmende
Aus der Wirtschaft ist die Temporärarbeit nicht mehr wegzudenken, weil der Zeit- und Arbeitsdruck oft nur mit flexiblen Arbeitseinsätzen zu bewerkstelligen ist. Die Temporärbranche verläuft prozyklisch, kennt aber viel stärkere Ausschläge als die Gesamtwirtschaft – sowohl zu Boomzeiten als auch in der Rezession, da die Personalverleiher eine Pufferfunktion übernehmen.

„Wer in der Schweiz temporär arbeitet, geniesst Vorteile wie Mindestlöhne und klare Arbeitszeitregelungen, soziale Sicherheit dank optimalen Versicherungslösungen für Krankheit und Alter sowie grosszügige Weiterbildungsleistungen“, erklärt Myra Fischer-Rosinger, Direktorin von swissstaffing. Diese sind im Gesamtarbeitsvertrag Personalverleih geregelt, der seit 2012 in Kraft ist. Er ist mit rund 316‘000 unterstellten Mitarbeitenden der grösste Gesamtarbeitsvertrag in der Schweiz und Träger des Weiterbildungsfonds temptraining. temptraining hat bis heute Weiterbildungsleistungen in der Höhe von Fr. 16 Millionen für 9‘000 Temporärarbeitende gutgesprochen.

Temporärarbeit wird bei den Arbeitnehmenden immer beliebter. Gemäss Studie von swissstaffing wollten im Jahr 2014 43% der Beschäftigten nach ihrem ersten Einsatz weiterhin temporär arbeiten (2010: 34%). Die Temporärbranche hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt.  Der GAV Personalverleih bietet dank einheitlicher Regeln zusätzliche Sicherheit. Zudem sind die die Temporärarbeitenden in der Schweiz heute markant höher qualifiziert und besser entlöhnt als früher. Die Temporärarbeit als Brücke in den Arbeitsmarkt ist eine feste Grösse: Für viele Arbeitslose und (Wieder)-Einsteiger ist der Temporäreinsatz ein wichtiger Schritt, um im Arbeitsmarkt Fuss zu fassen. Nach wie vor beschränkt sich die Temporärarbeitsphase bei 82% der Beschäftigten auf zwei Jahre.

Getrübte Aussichten
Die Temporärbranche hat den Frankenschock deutlich zu spüren bekommen. Gemäss dem Branchenbarometer swisstemptrend ist die Geschäftstätigkeit seither um 9% zurückgegangen. „Die Temporärbranche ist wie kein anderer Sektor am Puls der Konjunktur“, erklärt Marius Osterfeld, Ökonom bei swissstaffing. „Ereignisse wie der Franken-Schock wirken sich als erstes auf die Geschäftstätigkeit der Temporärunternehmen aus. Ob sich die Konjunktur, wie vorhergesagt, rasch erholt, wird sich frühzeitig am Branchenbarometer swisstemptrend ablesen lassen.“ (swissstaffing/mc/ps)

Über swissstaffing
Im Branchenverband swissstaffing sind 300 schweizerische Personaldienstleister organisiert. Der Arbeitgeberverband ist Kompetenz- und Servicezentrum für die Temporärbranche und vertritt die Anliegen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. swissstaffing ist Sozialpartner des Gesamtarbeitsvertrags Personalverleih, dessen fortschrittliche Lohn- und Sozialleistungen allgemeinverbindlich erklärt wurden.

Studie zur Situation der Temporärarbeitenden in der Schweiz
Im Auftrag von swissstaffing führt das Marktforschungsinstitut gfs-Zürich regelmässig Befragungen durch. Zur aktuellen Studie gelangen Sie über diesen Link.

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