US-Schluss: Rally – Dow steigt gen 26’000 Punkte

US-Schluss: Rally – Dow steigt gen 26’000 Punkte

New York – Versöhnliche Zeichen im Handelsstreit zwischen den USA und China haben am Freitag den US-Börsen Auftrieb verliehen. Die Bereitschaft beider Seiten, über die selbst gesetzte Frist hinaus weiter zu verhandeln und die Erwartung, dass auch der «Waffenstillstand» so lange fortgesetzt wird, gebe Auftrieb, sagte Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Hinzu kamen einige starke Wirtschaftsdaten.

Der Dow Jones Industrial ging mit einem Aufschlag von 1,74 Prozent auf 25’883,25 Punkte aus dem Tag. Damit konnte der Wall-Street-Index erneut schwungvoll an seinen Ende des vergangenen Jahres gestarteten Aufwärtstrend anknüpfen und nimmt wieder Kurs auf die 26’000-Punkte-Marke. Diese hatte er zuletzt im November geknackt.

Im Wochenverlauf stand für den Dow ein Plus von 3,1 Prozent zu Buche. Seit seinem Tief bei 21’713 Punkten am 26. Dezember hat er nun etwas mehr als 19 Prozent gut gemacht.

Der marktbreite S&P 500 stieg am Freitag um 1,09 Prozent auf 2775,60 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte zugleich um 0,47 Prozent auf 7055,18 Punkte vor.

Positiv kam am Markt die Verhandlungsbereitschaft der USA und China im Zollstreit an. Beide Seiten sprachen von «produktiven» Unterredungen oder auch «wichtigen Fortschritten», über die jedoch über die selbstgesetzte Frist zum 1. März hinaus nun weiter gesprochen werden soll. Dabei wurde auch angedeutet, dass die Frist für neue Strafzölle aufgeschoben werden könne.

Konjunkturseitig hellte sich zudem im Februar die Stimmung in der Industrie im US-Bundesstaat New York überraschend stark auf. Das wichtige, von der Universität Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen entwickelte sich zugleich ebenfalls stärker als erwartet. Ein robustes Konsumwachstum stehe damit mittelfristig nicht in Frage, kommentierte Analyst Patrick Boldt von der Helaba.

Unter den Einzelwerten im Dow legten die Aktien der Banken JPMorgan und Goldman Sachs an der Index-Spitze ohne besondere Nachrichten um jeweils 3,1 Prozent zu und setzten damit ihre Erholung fort. Apple indes büssten als zweitschwächster Dow-Wert 0,2 Prozent ein. Sie litten darunter, dass sich die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway von Börsenguru Warren Buffett ihren Anteil am iPhone-Konzern im vergangenen Quartal verringert hat. Schlusslicht war Coca-Cola mit minus 0,8 Prozent, die weiter unter dem am Vortag gegebenen schwachen Ausblick litten.

An der Nasdaq brachen die Anteile von Mattel um etwas mehr als 18 Prozent ein und büssten so heftig an Wert ein wie seit rund 20 Jahren nicht mehr. Nach dem positiv aufgenommenen Quartalsbericht in der vergangenen Woche verschreckte der Spielzeug-Gigant die Investoren nun mit seinem Ausblick auf das operative Ergebnis.

Die Papiere von Nvidia gewannen nach etwas besser als befürchteten Quartalszahlen des Grafikkarten-Spezialisten 1,8 Prozent. Die Aktien des Chipherstellers Applied Materials indes litten unter einem schwachen Geschäftsbericht und verloren knapp 4,0 Prozent.

Am US-Rentenmarkt sanken richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen um 2/32 Punkte auf 99 21/32 Punkte und rentierten mit 2,66 Prozent. Der Euro pendelte im späteren US-Handel wieder um die Marke von 1,13 US-Dollar und kostete zum Börsenschluss an der Wall Street 1,1298 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1260 (Donnerstag: 1,1268) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8881 (0,8875) Euro. (awp/mc/ps)

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